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5G: Jetzt mit 8000Watt ERP

18 Monate lang hat man uns jetzt brandschwarz angelogen, indem behauptet wurde, der neue Mobilfunkstandard 5G werde lediglich mit Sendeleistungen zwischen 50 und höchstens 450Watt ERP betrieben. Dies obschon in den Verkaufsprospekten von ERICSSON von Beginn weg von 25’000Watt ERP und bei NOKIA sogar von 32’000Watt ERP die Rede war. Jetzt sind es bei Sunrise plötzlich doch noch 8000Watt ERP geworden.

von Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch)
Schwarzenburg 7.April 2020

Die amtlichen Verteidiger des 50Watt ERP-Märchens
Die 50 bis 450Watt ERP werden bekanntlich von den Kantonalen Umweltfachstellen, welche die auf den Bauverwaltungen der Gemeinden oder der Regierungsstatthalterämter eingereichten Baugesuche der Mobilfunkbetreiber begutachten müssen, durch sieben Böden hindurch mit allen perfiden juristischen Ränken als glaubwürdig verteidigt. Dies obschon die Einsprechenden mit Hilfe von Gigaherz stets einwandfrei nachweisen können, dass mit nur 50 bis 450 Watt ERP ein 5G-Mobilfunknetz mit der geplanten Reichweite niemals betrieben werden kann.
Sehen Sie hier doch selbst mal nach, wie der Berner Regierungsrat Christoph Neuhaus eine Fläche von rund einem Quadratkilometer und 8000 Einwohnern und ebenso vielen Endgeräten mit 3 Miniatur- Glühlämpchen von nur 0.8Watt taghell zu erleuchten resp. versorgen will.(!!) Geradezu symbolisch das Bild vom R(h)einfall auf der Zündholzschachtel.
https://www.gigaherz.ch/5g-ueble-weihnachtsgeschenke-unserer-justizbehoerden/

Bild oben: Jetzt flattert uns doch zwecks Erstellung einer Baubeschwerde erstmals ein Baugesuch ins Haus in welchem Sunrise für adaptive 5G-Antennen im 3600MHz-Band, doch tatsächlich Sendeleistungen von 6300 und 8000Watt pro Senderichtung deklariert und damit alle bisherigen Gutachten kantonaler Umweltämter zu Makulatur verkommen lässt. Denn mit 8000Watt ERP, das müssten sogar wir zugeben, liesse sich schon ein bescheidenes 5G-Netz betreiben. Aber 8000Watt ERP sind rund 160mal mehr als die bisher deklarierten 50Watt ERP. Oder bestenfalls sind auch die nun zugegebenen 6300Watt ERP immer noch 14mal mehr als die 450Watt ERP!
Wir haben immer gesagt, dass es unmöglich sei, 100mal mehr Daten in 100mal höherer Geschwindigkeit mit 100mal weniger Leistung zu übertragen.

Sunrise gibt uns Recht
Sunrise gibt uns nun in einem Baugesuch, welches kürzlich in der Gemeinde Andelfingen ZH eingereicht wurde, erstmals recht. Ob aus Versehen eines Anfängers, welcher die Trickserei der Baugesuchsteller und die Komplizenschaft Kantonaler Umweltämter noch nicht kennt, oder einfach weil es so ist, werden erst zukünftige Baugesuche zeigen.
Wie konnten denn in diesem Baugesuch der Strahlungs-Grenzwert überhaupt eingehalten werden, wenn dieser andernorts mit Sendeleistungen von 3- und 4G-Antennen von total 3000Watt ERP pro Sektor bereits zu 99% ausgereizt ist?

In Andelfingen ist dazu eine Masthöhe von 50m notwendig. Also doppelt so hoch wie andernorts. Besonders auffällig in der schönen Landschaft. Damit wird einmal Distanz nach unten geschaffen. Andererseits wird mit falschen Antennendiagrammen gearbeitet. Laut Baueingabe könnten die 3 adaptiven 5G-Antennen aus der Horizontallinie nur etwa 10° nach abwärts strahlen.
Der Ende Februar 2020 veröffentlichte Bericht von METAS, unserem Bundesinstitut für Metrologie (nicht Meteorologie) wie 5G-Mobilfunkantennen eigentlich zu berechnen und zu messen wären, sagt jedoch, dass adaptive Antennen aus der Horizontalen ohne Dämpfung bis 45° abwärts gerichtet strahlen. Somit kommen wir in Andelfingen beim nächst gelegenen, bewohnten Gebäude auf eine Feldstärke von 7.6V/m, statt der von Sunrise berechneten 3.79V/m. Dies bei einem erlaubten Anlage-Grenzwertt von 5V/m.

Das Beispiel Andelfingen macht nun hoffentlich Schluss mit den unzähligen 50Watt-Märchen in den Baugesuchen. Ob das unsere Gerichtsinstanzen kapieren, ist allerdings fraglich. Für diese sind die Mobilfunkbetreiber Götter in Weiss, welchen nicht die geringste Mogelei zugeschrieben werden darf. Probieren wir es trotzdem einmal mehr, die wahrheit zu verkünden!

Von Hans-U. Jakob

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