5G: Schweizer Gesundheitsminister verhindert den Bau einer Mobilfunkantenne in der Naehe seines Hauses
Pechvogel Alain Berset: Zuerst will eine flotte Dame viel Geld von ihm erpressen, indem sie sich als seine Geliebte ausgibt, dann verblässt ihn ein rauher Ostwind mitsamt seinem Sportflugzeug, welches er persönlich pilotiert, ausgerechnet über ein militärisches Sperrgebiet der Franzosen. Und jetzt kommt noch eine rabiate Elektrosmog-Bekämpferin daher und gräbt auf der Gemeindeverwaltung seines Wohnortes eine Einsprache gegen den Bau einer Mobilfunkantenne aus, welche er am 25. April 2018 dort deponiert hat.
von Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch)
Schwarzenburg, 27.August 2022
Im ersten Fall machten die braven Staatsschützer des NDB (Nachrichtendienst des Bundes) den Ansprüchen der Dame ein rasches und effizientes Ende. Auf Staatskosten, versteht sich.
Im zweiten Fall holten Ihn die Abfangjäger seines französischen Amtskollegen Emmanuel Macron kurzerhand vom Himmel und begleiteten ihn mitsamt seiner kleinen Cessna zu einer grosszügigen Landebahn, die sonst nur vierstrahligen, tonnenschweren Jets vorbehalten ist. Nachdem die Franzosen bemerkten, welchen Vogel sie da abgefangen hatten, durfte dieser nach einem kurzen Telefonat mit Kollege Macron gleich weiterfliegen. Begleitet mit den besten Wünschen von Emmanuel und einer Ehreneskorte, auf dem kürzesten Weg aus dem Sperrgebiet hinaus. Wer den Einsatz der französischen Luftwaffe wohl bezahlt?
Im dritten Fall muss der NDB vollständig versagt haben, ansonsten hätte man wohl den Aktivitäten der Jeanne d’arc der Westschweizer Elektrosmog-Bekämpfer ein rechtzeitiges Ende bereitet. Chantal Blanc war wohl etwas schneller und intelligenter als der schnellste Staatsschützer. Denn letzten Dienstag konnte sie die auf der Gemeindeverwaltung von Belfaux ausgegrabene Einsprache, welche unser Gesundheitsminister seinerzeit gegen den Bau einer Mobilfunkantenne mit Standort ca. 180m von seinem Wohnort entfernt, eingereicht hatte, einem Reporter des «Blick» übergeben.
Am Mittwoch 24. August wurde diese dann mit den brisantesten Begründungen im Blick veröffentlicht. Eine davon lautet, Zitat:
Gesundheitliche Beeienträchtigungen.
Die Debatte und die Argumente sind bekannt. Technisch bedingte elektromagnetische Wellen, insbesondere solche die von der Mobilfunktechnologie ausgehen, haben schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier. Die Emissionsrichtlinien der Antenne und die Einhaltung der geltenden Normen sind von entscheidender Bedeutung. Es ist zu beachten, dass zukünftige Entwicklungen die Emmissionswerte nach oben korrigieren könnten.
Wir fordern, dass andere Standorte in Betracht gezogen werden. Uns scheint die Frage der Nähe von Schulen und Kindergärten mit kleinen Kindern ausschlaggebend dafür zu sein, an diesem Ort keine Antenne zu installieren. Ende Zitat
Grossalarm bei der Mobilfunklobby
Das durfte ja nicht wahr sein! Unser Gesundheitsminister erhebt Einsprache gegen den Bau einer Mobilfunk-Sendeanlage und erst noch mit dem Gesundheits-Argument!
Alarmiert und zu Überstunden verdonnert, um rechtzeitig in den Medien des folgenden Tages einen wahren Shitstorm loszulassen, wurde die ganze Prominenz der Schweizer Elektrosmogleugner. Von den Qualitätsjournalisten Jo Mettler und Matthias Born sowie dem FDP Nationalrat Christian Wasserfallen und selbstverständlich dem ICNIRP-Mitglied und Vorzeige-Wissenschaftler der Mobilfunkindustrie, Dr. Martin Röösli.
Der Grund, weshalb Swisscom das Antennenprojekt im Zentrum von Belfaux nicht realisiert habe, seinen keineswegs gesundheitliche Gründe gewesen, sondern die Einwendungen der kantonalen Denkmalpflege, die der Gesundheitsminister ja auch angerufen habe. Wütend äusserte sich FDP-Nationalrat Wasserfallen darüber, dass der Gesundheitsminister die Argumente der «Aluhüte» übernommen habe. (Nur weiter so in diesem Stil Herr Wasserfallen, dann sind sie schon bald nicht mehr Nationalrat)
Und Dr. Martin Röösli konterte mit seiner altbekannten Fake, dass die Strahlung des Handys wesentlich stärker sei als diejenige eines Mobilfunk-Sendemastes. Immerhin hat er diesmal von einer Million mal stärker auf 7 mal stärker reduziert. (Bravo Herr Professor, nur weiter so in diesem Massstab, dann sind Sie schon bald im richtigen Grössenverhältnis)
Ein weiteres Beispiel für diesen Qualitätssjournalismus boten die Ostschweizer Tageszeitungen, die offensichtlich wegen dem Denkmalschutz die Höhe der geplanten Antenne mit 180m angaben. Dies in glatter Verwechslung mit der Distanz zu Alain Bersets Domizil. Diese beträgt 180m und nicht die Höhe der Antenne. Die höchste bekannte Mobilfunkantenne der Schweiz soll mit 55m in der Gemeinde Andelfingen ZH zu stehen kommen.
Dass Mobilfunkantennen nie in der Nähe von Prominenz zu stehen kommen, falls diese interveniert, ist seit Jahrzehnten bestens bekannt und hier dokumentiert: https://www.gigaherz.ch/als-schaeppi-kam-war-die-antenne-weg/
Mit ganz herzlichem Dank an Chantal Blanc, die Jeanne d’Arc unserer Westschweizer Streitgenossen.
Eine Übersetzung der Einsprache von Bundesrat Alain Berset ins Deutsche kann hier heruntergeladen werden:
https://www.gigaherz.ch/wp-content/uploads/2022/08/Einsprache-von-BR-Alain-Berset.pdf
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