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Highlights 2010


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Vor dem Jahreswechsel rasch ein kurzer Blick in den Rückspiegel. Wer es noch ausführlicher haben möchte, bediene sich unserer 4 letzten Rundbriefe unter https://gigaherz.ch/pages/download.php

von Hans-U. Jakob, 31.12.2010



Januar:


Nach einem Beinahe-Crasch mit der milliardenschweren Mobilfunkindustrie zog es das Bundesgericht vor, sich durch den Notausgang abzusetzen, statt zu urteilen.

Zur Debatte standen am 12. Januar in Lausanne, ob am Schweizer Fernsehen von der Mobilfunklobby inszenierte und gesponserte Falschmeldungen über die Harmlosigkeit von Mobilfunkstrahlung, ungestraft und unwiderrufen ausgestrahlt werden dürfen.

Statt zu urteilen, befand das Bundesgericht, dem Verein Gigaherz fehle die nötige Nähe zur Sache (!) und verweigerte ein Urteil.

Jetzt darf am Schweizer Fernsehen über dieses Thema weitergelogen werden. Einzige Bedingung: Nicht länger als 40 Sekunden.(!)

/bundesgericht-nimmt-den-notausgang/

Februar:

Bereits zum 2. Mal musste in der Schweiz eine Mobilfunkantenne abgebrochen werden, weil diese auf dem Bauernhof, auf dessen Scheune sie aufgepflanzt war, Blindheit bei Kälbern verursachte.

/von-funk-und-anderen-loechern/

März:

Untersuchungsrichter und Staatsanwalt des Kantons Schwyz weigern sich, mit fadenscheinigen Begründungen gegen die Verantwortlichen der Projektschule Goldau SZ eine Strafuntersuchung einzuleiten weil

an dieser Projektschule das Handy (I-Phone als) Lehrmittel bei 10 bis 11 jährigen Kindern erprobt wird und die Schule damit die Kinder einem erheblichen Hirntumorrisiko aussetzt.

/ihre-karriere-ist-ihnen-wichtiger-als-das-leben-von-kindern/

April

In Ins (BE) wollten Sunrise und Swisscom gemeinsam eine der stärksten Antennen der Region mitten ins Dorf stellen. Es blieb beim wollen.

Die Inser hatten die vom Bundesrat empfohlene offensive und transparente Informationspolitik ernst genommen und den Gigaherz-Präsidenten statt die Mobilfunker zu einem Vortragsabend eingeladen.

/ins-sagt-nein/

Mai

Eine Woche nach der von den Herolden der Mobilfunkindustrie in den Medien hochgejubelten Interphone-Studie, stellt sich diese als gigantischer, 30 Millionen Franken teurer Blindgänger heraus.

Wer, wie in der Interphone-Studie, nur 2.5 Stunden pro Monat oder weniger als 5 Minuten am Tag am Handy hängt, hat kein erhöhtes Risiko, ein Gliom zu bekommen. Und wer nur 2 Stunden im Monat oder weniger als 4 Minuten im Tag am Handy hängt, riskiert auch kein Meningeom.

Das entspricht ja nun wirklich nicht mehr im Entferntesten heutigen Handygewohnheiten!!

/vorsicht-blindgaenger-/

Juni:

Die Bernischen Kraftwerke erklären der Bevölkerung den Krieg…und schicken eine Kavallerie von 68 Anwälten auf den Längenberg.

Da die Leitung „nur“ aus 111 Masten besteht, gibt es hier oben demnächst bald mehr Anwälte als Masten zu sehen. Diese Kavallerie mag Ängstlichen vielleicht imponieren. Fachleute bringt sie eher zum Schmunzeln. Denn in Massanzügen und Lackschuhen und ohne Fachkenntnisse lässt sich keine Hochspannungsleitung bauen.

/die-bernischen-kraftwerke-erklaeren-der-bevoelkerung-den-krieg/

Juli:

Handyverbot an Frankreichs Schulen. Die nationalen Parlamentarier in Frankreich haben sich von der gezinkten Interphone-Stude nicht blenden lassen und Am 28. und 29 Juni 2010 in beiden Kammern ein entsprechendes Umweltschutzgesetz mit dem Titel „Grenelle 2“ verabschiedet .

/handyverbot-an-frankreichs-schulen/

August:

Die Schweizer Justizbehörden werden vollends unglaubwürdig.

Der Bevölkerung vorgaukeln, unterhalb dem ICNIRP-Grenzwert von 300Mikrotesla sei eine gesundheitliche Schädigung durch niederfrequente Bahnstrom-Magnetfelder nicht zu erwarten und gleichzeitig hintenherum die eigenen Büroräume neben einer Bahnlinie für fast eine halbe Million abschirmen lassen! 150mal unter dem ICNIRP-Grenzwert und auf Kosten der Steuerzahler!

/schweizer-justizbehoerden-werden-vollends-unglaubwuerdig/

September:

19‘135 Betroffene verlangen mit einer Petition an die Eidg. Räte eine Reduktion der Funkstrahlung. Am 14. September war Abgabetermin im Bundeshaus zu Bern. Zweck der Petition war die Unterstützung der parlamentarischen Initiative von Nationalrat Christian van Singer.

Parlamentarische Initiative und Petition waren nötig geworden, nachdem das Bundesgericht im Verlauf der letzten 10 Jahre die Gemeinden, was die Placierung von Mobilfunkantennen anbelangt, auf skandalöse Weise Schritt für Schritt soweit entrechtet hat, dass diese heute sozusagen nichts mehr zu sagen haben.

/petition-fuer-weniger-funkstrahlung/

Oktober:

Nationales Forschungsprogramm NFP-57: Das falsche Spiel beginnt: Eine Basler Schlafstudie dient als Persilschein für LTE. Ein Zusammenhang ist unverkennbar, dazu braucht es keine Verschwörungstheorie.

Am 7.Okt wurde mit grossem Medienrummel verkündet, eine Basler Studie habe ergeben, dass es keine Schlafprobleme infolge Handystrahlung gebe und bereits am 9. Oktober kam Swisscom mit noch grösserem Medientamtam mit der Vorstellung der neuen Handytechnologie 4G oder LTE daher, welche nochmals 10 mal mehr Sendemaste erforderlich macht, als bei den bisherigen Technologien GSM und UMTS. Das Timing hätte besser gar nicht gewählt werden können.

/nfp-57-das-falsche-spiel-beginnt/

November:

Hochspannungsleitungen und Krebs: Die Strombarone und ihre Helfershelfer versuchen laufend den faulen ICNIRP-Grenzwert von 100Mikrotesla (bei 50Hz) wieder einzuführen und üben auf die Bundesämter ganz schön Druck aus. So musste das Bundesamt für Umwelt auf deren Geheiss einen Bericht „Niederfrequente Magnetfelder und Krebs“ Schriftenreihe 34/09 ausarbeiten, um den 1uT-Wert der Schweiz und den 0.4uT-Wert der IARC (internationale Krebsagentur) zu knacken. Dieser Versuch ist für die Strombarone ganz schön in die Hose gegangen.

Der vollständige Bericht 34/09 kann unter http://www.umwelt-schweiz.ch/uw-0934-d heruntergeladen werden. Wer sich das Studium der 120 Seiten nicht antun möchte kann sich an den nachstehend von Hans-U. Jakob gestalteten wichtigsten Grafiken orientieren.

/hochspannungsleitungen-und-krebs-1659/

Dezember:

Einsprachen sind nicht sinnlos. Allein mit Hilfe der NIS-Fachstelle von Gigaherz wurden im Verlauf des Jahres 2010 insgesamt 50 Gerichtsverfahren durchgeführt. 10 davon wurden gewonnen. Der Ausgang weiterer Verfahren ist noch offen. Es könnten durchaus noch weitere Siege dazukommen.

Konnte in früheren Jahren nur jede zehnte Antenne verhindert werden, war es im laufenden Jahr bereits jede Fünfte.

Im nachstehenden Link sind noch nicht alle Verfahren erfasst, deshalb die Diskrepanz in der Angabe der Fälle.

/einsprachen-sind-nicht-sinnlos/

Von Hans-U. Jakob

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