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Handy-Heros à la USA

Handy-Heros à la USA

Hans.U-Jakob, 19. 1. 03

Erschreckende Jahresbilanz aus den USA, infolge Handybenutzung am Steuer

2’600 Unfalltote
570’000 Verletzte
1’500’000 Sachschäden
43 Milliarden Dollars Gesamtschadensumme

Quelle: Center for Risk Analysis, Harvard University

Die Schadensumme entspricht etwa derselben Summe, welche die Amerikaner für die Handy-Benutzung jährlich ausgeben.

Das kann bei uns in der Schweiz zum Glück nicht passieren.
Denn wir haben ja die vielen Handy-Heros entlang unserer Strassen, deren grandiose Heldentaten darin bestehen, jeweils mit geschickter Daumenakrobatik auf dem Handy die Notrufnummer 144 einzutippen und ärztliche Hilfe in Sekundenschnelle, wie in jedem guten Film zu sehen, so quasi herbeibeamen. Noch rasch ein SMS an die Freundin verschickt, dass es bis zum Date noch etwas länger dauern könnte und schon braust die Sanität um die Ecke.

Weit gefehlt:
Denn nach den neuesten Sparmassnahmen im Spital- und Rettungswesen, muss jetzt neu mit mindestens 1 Stunde gerechnet werden, bis ein von der Sanität geborgener Verunfallter im Spital liegt. Sparmassnahmen für Rückstellungen die der kluge Staat offensichtlich schon jetzt macht, um dereinst die konkursiten Mobilfunkgesellschaften am Leben zu erhalten, so wie er dies beim Swiss/Swissair-Debakel auch getan hat.
Jetzt sollte man eben ein Handy haben, das nebst Fotografieren und Bildchen Verschicken noch als Feuerlöscher, Absauge- oder Beatmungsgerät, Verbandspatrone und aufblasbare Rettungsinsel dienen könnte.

Da es Solches noch nicht gibt, bleibt dem Handy-Hero, falls er den neuesten Handy-Typ besitzt, noch das Fotografieren der Unfallstelle, damit die Hinterbliebenen wenigstens ein Beweisdokument für die Schadenersatz-Prozessführung, oder die Ueberlebenden ein hübsches Erinnerungsbildchen haben. Er kann die Angehörigen natürlich auch per MMS (elektronisch life verschickte Bilder) über die Vorgänge auf der Unfallstelle auf dem Laufenden halten.
So zum Beispiel über reissende Flüsse oder brennende Autos, aus welchen Menschen vergeblich um Hilfe schreien.
Solche Bilder lassen sich übrigens den vor Handy-Reklamen strotzenden Illustrierten sehr gut verkaufen. Schliesslich macht auch Dr.Stutz am Fernsehen seine Stütz mit PR für das Handy.

Von Hans-U. Jakob

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