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Schulen im Strahlenmeer

Lehrer haben es zeitweise schwer im Leben, weil sie immer die Gescheitesten von allen sein müssen. Noch schwerer scheinen es die Journalisten und Redaktoren der Lehrerzeitung zu haben. Die armen müssen dann noch gescheiter als die Gescheitesten sein.

Ein Kommentar von Hans-U. Jakob
zu der Sonderausgabe der Lehrerzeitung 11A 2014
verfasst am 2.12.2014

Eine wahre Propagandaflut für elektronische Hilfsmittel, selbstverständlich alles drahtlos und über Funk, lässt die Zeitschrift BILDUNG SCHWEIZ, das offizielle Organ des Dachverbandes der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz in ihrer Ausgabe 11A vom 18.November 2014 auf ihre Leserschaft los
http://www.lch.ch/fileadmin/files/documents/BILDUNG_SCHWEIZ/2014/1411a.pdf

Ein Teil der Ausgabe befasst sich auf Seiten 23-25 mit dem Thema Schulen im Strahlenmeer von Adrian Albisser.
 
Die Kernbotschaft des Herrn Albisser lautet:
Schulbehörden stützen sich auf das Bundesamt für Gesundheit.(BAG)
Das BAG beurteilt Strahlung von WLAN Geräten im allgemeinen als zu klein und zu schwach um akute gesundheitliche Wirkungen auszulösen

Was Herr Albisser bei den gesundheitlichen Wirkungen geflissentlich übersieht ist das Wörtchen akute gesundheitliche Wirkungen. Mit akuten gesundheitlichen Wirkungen sind laut medizinischem Wörterbuch nämlich schnell und heftig auftretende Krankheitsverläufe beschrieben. Im elektromagnetischen Bereich sind das starke Nervenreizungen, Muskelkrämpfe oder Temperaturerhöhungen des menschlichen Körpers um mehr als 1°C innerhalb von 7 Minuten. Dass so etwas mit Sendeleistungen von 0.2Watt nicht zu bewerkstelligen ist, leuchtet selbst dem unbeholfensten im Fach Physik ein.

Was jedoch im digitalen Klassenzimmer passiert, trifft nicht akut, sondern schleichend über Wochen oder Monaten ein.

SmaertphonDer „Ärztearbeitskreis Digitale Medien Stuttgart“, dem 20 Mediziner aus Baden-Württemberg angehören, kritisiert die Einführung von Tablets, Smartphones und WLAN als Unterrichtsmedien an Schulen wie folgt:
Zitat: Dies sei eine unkritische Übernahme eines Fortschritts – Hypes. In einem „Offenen Brief“ an die baden- württembergischen Ministerin Altpeter (Soziales, Gesundheit) und Minister Stoch (Kultus und Sport) schreiben die Mediziner, dass die aus der Wissenschaft und Medizin vorgebrachten Bedenken zur Nutzung digitaler Medien in den Schulen nicht beachtet würden.

Die von dem Ulmer Psychiater und Gehirnforscher Prof. Manfred Spitzer nachgewiesenen negativen Folgen für die Gehirn – und Lernentwicklung würden sich in ihrer ärztlichen Praxis bestätigen. Die Ärzte schreiben:
„Die Korrelation des Anstiegs von Überforderung, Kopfschmerzen, ADHS und psychischen Erkrankungen mit der wachsenden Nutzung der digitalen Medien ist besorgniserregend. Spitzer weist nach, dass die digitalen Medien – zu früh und unkritisch eingesetzt – das Lernen behindern und zur „digitalen Demenz“ führen können.“
Die Ärzte kritisieren weiter, dass keine Veröffentlichung der Landesregierung vorliege, die sich mit den Argumenten von Prof. Spitzer auseinandersetze.

Aus ärztlicher Sicht besonders besorgniserregend sei auch die Strahlenbelastung durch die nichtionisierende Strahlung der WLAN – Frequenz.
Nach dem Stand der Wissenschaft sei deren Gesundheitsschädlichkeit eindeutig. Erkenntnisse aus mehr als 40 in seriösen Fachzeitschriften veröffentlichten Arbeiten lägen vor, die nachweisen, dass die Belastung zu Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, ADHS, Spermienschädigungen bis hin zu DNA-Strangbrüchen und damit zu Krebs führen kann. Die Hersteller selbst warnten bereits vor einer körpernahen Nutzung der Geräte, fordern Mindestabstände, ebenso wie das Bundesamt für Strahlenschutz. Die US-Behörde FCC empfehle bei Tablets einen Sicherheitsabstand von 20 cm.

Der Arbeitskreis fordert die Landesregierung auf, an den Schulen die Empfehlung auszusprechen, digitale Medien verkabelt zu nutzen und Projekte an Schulen für alternative optische Kommunikationstechnologien zu fördern. Ende Zitat:

Den vollständigen Inhalt des offenen Briefes der Umweltärzte an die baden-württembergische Ministerin Altpeter finden Sie unter: http://www.elektrosmognews.de/news/20141021_000217.html

Um die Strahlenbelastung durch WLAN im Klassenzimmer hinunterzuspielen bedient sich Herr Albisser eines TV-Beitrages von SRF1, namens Einstein vom 22.2.14. Wie das Einstein-Team bei der Erfassung der Strahlung von Mobilfunksendern gemogelt hat, wurde von Gigaherz im Beitrag https://www.gigaherz.ch/einstein-mogelt/ eindrücklich dargestellt.
Im Gegensatz zu den Arbeiten des Dr. Martin Röösli, wo nach wie vor mit dem falschen Gerät am falschen Ort gemessen wird, hat es das Einstein-Team immerhin fertiggebracht mit dem richtigen Gerät aber leider immer noch am falschen Ort zu messen. So auch im Klassenzimmer in welchem angeblich Spitzenwerte der WLAN-Strahlung von nur 0.3V/m (Volt pro Meter) festgestellt wurden. Mit diesem TV-Beitrag habe man die Bedenken entschärfen können, meint Herr Albisser.
Falsch! Da im Film der WLAN-Router (Sender) nirgends zu sehen ist, muss zwangsläufig von Einsteins Messpunkt zum Router auf eine Distanz von mindestens 8m geschlossen werden. Das heisst dann auf 4m Distanz bereits 0.6V/m und auf 2m bereits 1.2V/m und auf 1m, direkt unterhalb des Routers sogar 2.4V/m. Da wo sich die Köpfe sowohl der Lehrpersonen wie auch Schüler befinden können, ist der Strahlungswert in V/m gemessen, bereits 8 mal höher und W/m2 gemessen bereits 64mal höher als von Einstein behauptet.

Könnte man genau so gut eine Münze werfen?
Selbstverständlich muss von Herr Albisser auch noch Dr. Martin Röösli vom Swiss Tropical and Public Health Institut in Basel zitiert werden, über dessen Studien kürzlich Prof. Dr. Dariusz Leszczynski berichtete:
„Genauso gut kann man eine Münze werfen, dies geht viel schneller und ist billiger“. (Zitat im O-Ton von Leszczynski wiedergegeben) Sehen Sie dazu bitte nach unter https://www.gigaherz.ch/wuerde-dr-roeoesli-besser-eine-muenze-werfen/

Gigaherz hat Rööslis Studien, weil mit dem falschen Gerät am falschen Ort gemessen, auch schon als wissenschaftlichen Betrug angemeldet.
Der Untersuchungsleiter kam dann allerdings zum Schluss, mit dem falschen Gerät am falschen Ort messen sei nicht wissenschaftlicher Betrug, sondern wissenschaftliche Freiheit. Wichtig sei einzig, dass Messorte und Messgeräte klar deklariert worden seien. Mit andern Worten: Wer den Schwindel nicht bemerkt und darauf hereinfällt, ist selber schuld.
Wer es nicht glaubt. Bitte hier nachsehen: https://www.gigaherz.ch/wissenschaftliche-freiheit=narrenfreiheit/
Zun besseren Verständnis auch die darin angegebenen Links anklicken.

Zum Schluss sei auch noch folgender Link empfohlen:
https://www.gigaherz.ch/wlan-im-klassenzimmer-von-erstklaesslern/

Von Hans-U. Jakob

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