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Baudirektor stolpert über Hochspannungsleitung

Baudirektor stolpert über Hochspannungsleitung

Erstmals in der Geschichte der Schweiz, wird ein Baudirektor und Amtsvorsteher infolge seines unerschütterlichen Glaubens an gesetzliche Grenzwerte und Mindestabstände und infolge seiner Kooperationsbereitschaft mit den Stromhändlern abgewählt.

Hans-U. Jakob, 30.11.05

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Geknickter Hochspannungsmast. Ein symbolträchtiges Bild

„Er dürfte über die heiklen Dossiers Zentrumsverkehr und Hochspannungsleitung gestolpert sein.“ steht in einem Kommentar der Berner Zeitung von Montag, 28.11.05 zu den Könizer Gemeindewahlen.
Köniz ist sowohl Vororts- wie Landgemeinde vor den Toren der Stadt Bern. einwohnermässig grösser als der Kanton Uri umfasst sie die Vororte Wabern, Liebefeld und Niederwangen sowie die grossen Dörfer Gasel, Niederscherli, Oberscherli, Oberwangen und Thörishaus sowie die geschützten Ortschaften Liebewil und Herzwil. Es handelt sich also um ein durchaus respektables Amt, welches jetzt eine neue Chefin oder einen neuen Chef erhält.

Kräftig nachgeholfen zu dem Stolperer hat einmal mehr die Berner Wirtschafts- und Tageszeitung „Der Bund“ welche noch kurz vor den Wahlen von angeblicher „Polemik um Hochspannung“ berichtete und die Gegner der Hochspannungsleitung bezichtigte, mit falschen Daten zu operieren. Dabei legte der Bund die Worte dem noch amtierenden Baudirektor in den Mund. Ob er dies so gesagt hat oder nicht, bleibe dahingestellt. die Zeitung welche der Partei des abgewählten Baudirektors (FDP) sehr nahe steht, hat ihm damit, wie sich jetzt herausstellt, den allergrössten Bärendienst erwiesen. Denn die Wähler haben sehr gut vestanden, wie hier hinter den Kulissen paktiert wird und dass gesetzliche Grenzwerte und Mindestabstände die Bevölkerung nicht im Entferntesten vor Gesundheitsschäden schützen, pfeiffen unterdessen im ganzen Land die Spatzen von allen Dächern.

Gegner die gar keine sind
Uebrigens sind die Gegner der geplanten 240kV-Hochspannungsleitung von Wattenwil nach Mühleberg, welche zu einem Fünftel auf dem Gebiet der Gemeinde Köniz verläuft, gar keine Gegner dieser Leitung, sondern sie verlangen lediglich ganz klar eine andere Verlegungsart. Nämlich eine Verlegung in den Boden. Und dies nicht mit herkömmlichen Kunststoff-isolierten Kabeln, die noch grössere Magnetfelder als eine Freileitung verursachen, sondern mit der neuen Technologie der Gas-isolierten Leitungen, abgekürzt GIL. (Siehe Bild unten)

Auch hier glaubte „Der Bund“ einmal mehr Falschinformationen verbreiten zu müssen, indem er das Isoliergas, Schwefelhexafluorid als katastrophales Treibhausgas bezeichnete.
Schwefelhexafluorid befindet sich tatsächlich in der oberen Atmosphäre. Dieses stammt aber mit Sicherheit nicht aus Gas-isolierten Leitungen, denn dieses Gas ist schwerer als Luft und muss zuerst einmal da hinauf transportiert werden. Wer macht so etwas?
Schwefelhehxafluorid wurde von den Amerikanern in den Irak-Kriegen in grossen Mengen auf grossen Höhen versprüht, um hinter den so entstandenen Wolken ihre anfliegenden Bomberflotten vor dem feindlichen Radar zu verstecken. Denn dieses Isoliergas lässt auch die Radarstrahlung nicht passieren.

Quittung erhalten
Die Interessengemeinschaft Umweltfreundliche Hochspannungsleitung Wattenwil-Mühleberg IG-UHWM konnte in Zusammenarbeit mit Gigaherz.ch die Falschinformationen des „Bund“ an mehreren Vortragsabenden offensichtlich noch rechtzeitig und glaubhaft richtigstellen.
Andererseits kann einem der abgewählte Baudirektor aufrichtig leid tun. Denn Gigaherz als politisch neutrale Organisation hatte ihm mehrmals angeboten, persönlich Zahlen und Fakten zur Hochspannungsleitung zu erläutern. Er hat von dem Angebot nie Gebrauch gemacht, sich einseitig auf die Aussagen der Stromhändler verlassen und hat jetzt von der Bevölkerung die Quittung dafür erhalten.
Gigaherz steht übrigens (auch laut Statuten) allen Hilfesuchenden mit Rat und Tat zur Seite. Egal welcher politischen Partei oder welcher Glaubensrichtung diese angehören. Das scheinen leider noch nicht alle Politiker oder Journalisten kapiert zu haben und sie suchen lieber nach einer passenden Schublade, anstatt nach einer Problemlösung.

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Ueber den Längenberg, von Wattenwil bis zum Atomkraftwerk Mühleberg soll, wenn es nach dem Willen der Einsprecher geht, der Strom in einem begehbaren Stollen in den Boden.
Eine neue Technologie, um selbst 400-Kilovolt-Leitungen über weite Strecken ins Erdreich zu verlegen, ist ausgereift und wartet auf ihre Anwendung.
Anstatt an bis zu 90m hohen Masten aufgehängt, verlaufen die 6 Stromleiter in Rohren, welche mit Isoliergas gefüllt sind, unter der Erde. Die Leitungsstücke sind in Längen zu 120m geschottet, damit bei einem allfälligen Leck nicht mehrere Kilometer auslaufen. Die Alurohre sorgen für eine ausserordentlich gute Abschirmung der Magnetfelder. Mehr als 10mal besser als bei einer Freileitung.
„Wenn wir hier den Einsprechern nachgeben, bauen wir in diesem Land nie mehr eine oberirdische Hochspannunsleitung, sagt das eidg. Starkstrominspektorat und hat gleich jede Menge an Ausflüchten bereit. Ganz im Sinn der Bernischen Kraftwerke AG.-“

Münsterland (D) 5 Tage ohne Strom war das Bild mit dem geknickten Hochspannungsmast betitelt. Durch Eisregen hatte sich an den Stromleitern mehr als armdicke, tonnenschwere Eispanzer gebildet, welche die Seile zum Reissen brachten und 50km Hochspannungsleitung in einer einzigen Kettenreaktion umriss.
Wenn das im dicht bebauten Gemeindeteil Niederwangen der Gemeinde Köniz passiert wäre, in welchem die neue Hochspannungsleitung mit 90m hohen Masten direkt über die Häuser hinweggeführt werden soll. Ein fürchterliches Flammen-Inferno mit mehreren Toten infolge der 240???000Volt-Spannung wäre unweigerlich die Folge gewesen. Wirklich nicht auszudenken!
Mit einer Gas-isolierten Leitung, wie in obigem Bild beschrieben, wäre das nie passiert.!
Das Isoliergas ist unbrennbar.

Etliche Amtsinhaber, Regierungsstatthalter und Richter in diesem Land werden gut daran tun, den Sturz des Könizer Baudirektors ernst zu nehmen, falls sie je an eine Wiederwahl denken sollten.

Von Hans-U. Jakob

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