Beschwerde abgewiesen – Comdays abgesagt
Das alljährliche Verbrüderungsfestival zwischen Mobilfunkbetreibern und der Aufsichtsbehörde BAKOM findet nicht mehr statt. Ebenso fallen die zwischen den Comdays liegenden heissen Comnights aus.
Hans-U. Jakob, 9.7.2010
Hinter den Kulissen muss es ganz schön gekracht haben….
Die Aufsichtsbeschwerde von Gigaherz vom 5.10.09 an Bundesrat Leuenberger, mit dem Ziel, dem Verprassen von Steuergeldern ein Ende zu setzen, wurde zwar am 19.3.10 abgewiesen. Das Bundesamt für Kommunikation hatte behauptet, mit der Durchführung der Comnights läge kein strafbarer Amtsmissbrauch vor, das BAKOM habe sich lediglich an den Leistungsauftrag des Bundesrates gehalten und lediglich „Ressourcen“ zur Verfügung gestellt.(!)
Aufsichtsbeschwerde unter /comdays-unsere-aufsichtsbeschwerde-gegen-das-bakom/
Beschwerdeabweisung unter /das-bakom-darf-weiterhin-heissen-kaese-servieren/
Gestern tuckerte nun ganz unerwartet die schön gefärbte Meldung durch die elektronischen Medien, Comdays und Comnights fänden bis auf Weiteres keine mehr statt. Einer der Sponsoren sei ausgestiegen und achtung: die öffentliche Hand könne nicht mehr zur Deckung der Defizite herangezogen werden. Die offizielle Version kann nachgelesen werden unter http://www.comdays.ch
Die inoffizielle Version lautet vielleicht etwas anders:
Die Mitarbeiter des Bundesamtes für Kommunikation dürfen den CEO’s der Mobilfunkbetreiber während den Comnights nicht mehr länger den heissen Käse auf die Teller servieren und Hildegards unvergessliche Einsätze gehören auch der Vergangenheit an. Sie können die schier unglaubliche Geschichte dazu gerne selber nachschlagen unter /comdays-hildegards-unvergessliche-einsaetze/
Sei dem wie es wolle. Marc Furrer, Präsident der Eidg. Kommunikationskommission hat sein Mandat als Stiftungsrat und Programmchef der Comdays und Comnights jedenfalls niedergelegt und an den Verursacher des Schlamassels, an den Direktor des Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM) abgegeben. Er hätte der Mähre vielleicht besser früher zum Auge geschaut, als jetzt einen solchen Scherbenhaufen zu hinterlassen.
Ende der Caveman-Show
Jedenfalls ist die Aera der Höhlenbewohner-Shows wo sich die Akteure gegenseitig Bier über die Köpfe leerten und lautstark rülpsend in Fellen auf der Bühne herum hüpften, zu Ende und die verbliebenen Stiftungsräte bestehend aus dem BAKOM, der Stadt Biel, der Hasler-Stiftung (Ascom) und einer Publigroupe SA.- wollen an einer „konzeptionell überzeugenden Neuausrichtung“ mitwirken. Na Bravo!
Wie haben die das bloss fertiggebracht?
Zum Schluss sei die Frage erlaubt, wie haben die das denn fertiggebracht bei über 700 Eintrittskarten à Fr. 980.- noch ein so grosses Defizit zu hinterlassen, für welches jetzt niemand mehr aufkommen will? Warten wir am Ende gar auf ein Konkursverfahren, bei welchem einmal mehr die Zulieferer die Dummen sind und Haare lassen müssen. So etwa die Käse- und Weinlieferanten oder die Jodler aus den Bielersee Rebbergen, die ihre Erzeugnisse den hohen Tieren so voller Stolz präsentiert haben. Eigentlich wären sie selber schuld…..
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