News

Das Internet der Dinge

Swisscom offeriert einen neuen Funkdienst im 400MHz-Band, speziell für die Sensorik.

von Hans-U. Jakob
geschrieben am letzten heissen Sommertag
des Jahres 2016.

Nicht zum Weitererzählen geeignet, denn Einiges könnte eventuell gar nicht wahr sein. Aber was?

Sensorik? Was ist das jetzt wieder?
Zur Einsparung der Lagerbewirtschafter sprich Logistiker, früher Magaziner genannt, werden überall Sensoren montiert, welche Füllstände und Stückzahlen überwachen und bei Absinken auf ein bestimmtes Niveau oder auf bestimmte Lagerbestände oder sonstige Minimalwerte beim Hoflieferanten via Internet automatisch Nachschub bestellen. Alles völlig drahtlos, versteht sich. Manchmal nicht nur drahtlos sondern auch noch gleich hirnlos. Doch zu letzterem etwas am Ende des Beitrags.

Beispiele sind etwa die Schubladen von Apotheken. Ist hier der Bestand an bestimmten Medikamentenschachteln auf ein Minimum abgesunken meldet der hier eingebaute Sensor dies automatisch via Internet dem Grosshändler, dessen Logistiker dann spätestens nach 2 Stunden mit dem Nachschub im Lieferwagen vorfährt. Auch diesen zu ersetzen gilt es in einem weiteren Schritt, indem die Lieferungen nicht mehr ausgefahren, sondern mittels Drohnen verteilt werden. Selbstverständlich alles ferngesteuert und drahtlos über Funk.

En weiteres Beispiel ist etwa die Oeltanküberwachung. Ist das Heizoel im Tank auf ein bestimmtes Mindestniveau gesunken. Wird automatisch Heizöl nachbestellt. Drahtlos und zugleich hirnlos. Der Sensor kann ja nicht wissen, dass das Heizöl vor 2 Wochen noch 30% billiger gewesen wäre.

Wie Swisscom schreibt, werde die Sensorik auch vor den privaten Haushalten nicht Halt machen.
Noch bevor das Eierfach im Kühlschrank leer sei, werde beim Eierproduzenten automatisch über Funk Nachschub bestellt….
Moment mal, da kann doch etwas nicht stimmen. Im Swisscom-Prospekt müsste es doch heissen, bei der Eierproduzentin. Und das wäre dann ein Huhn. Denn Gockel legen keine Eier, falls es sich nicht gerade um Geschichtenschreiber, Journalisten oder Staatsanwälte handelt.

Kommt jetzt nach der Logitech-Maus das Legitech Huhn?
Das müsste dann allerdings ein gentechnisch manipuliertes Huhn sein, welches erst auf Bestellungseingang Eier zu legen beginnt. Onkel Google weis zu berichten, dass ein amerikanisches Forschungsinstitut sich bereits mit gross angelegten Versuchen befasst, und auch schon beachtliche Erfolge mit den in den Hühnerköpfen eingepflanzten Legitech- Miniempfängern erzielt hat. Dazu sind natürlich WLAN-Sender in Zukunft nicht nur in jedem Tram und Bus sondern auch in jedem Hühnerstall erforderlich.

HühnerstallBild oben: WLAN-Sender schon bald in jedem Hühnerstall

Aber jetzt bitte ganz im Ernst.
Ein freiwilliger Proband meldet bei Gigaherz ein katastrophales Fehlverhalten der Sensorik, resp. des Internets der Dinge.
In einem Pilotversuch habe er sich nebst 100 andern einen Sensor ins Herz einpflanzen lassen, welcher 30Minuten nach Herzstillstand via Internet automatisch alle Behördengänge und Bestellungen auslöse.
Da sei er doch kürzlich unter einer Hochspannungsleitung mit tief hängenden Seilen durchgefahren. Das starke Magnetfeld müsse wohl den Sensor in seinem Herzen so beinflusst haben, dass dieser nur noch „Mann tot“ senden konnte. Item, bei seiner Ankunft zu Hause, etwa 45 Minuten später, sei bereits das Beerdigungsinstitut mit einem Sarg vor der Haustüre gestanden. Der Irrtum habe sich aufklären lassen, aber das Beerdigungsinstitut habe den Sarg partout nicht zurücknehmen wollen, da die Sensorik im Sarglager des Instituts bereits für Nachschub gesorgt habe.
Weitaus schlimmer sei es gewesen, dass die Sensorik bereits alle Behördengänge zu seinem „Todesfall“ automatisch ausgeführt habe. Er sei in sämtlichen amtlichen Verzeichnissen jetzt als verstorben eingetragen und niemand glaube ihm dass er, er sei und nicht gestorben, sondern lediglich unter einer Hochspannungsleitung hindurchgefahren sei. Er könne gar nichts mehr machen. Weder ein Halbtaxabo nachbestellen, noch eine neue Identitätskarte beziehen. Auf dem Passbüro sei er kurzerhand verhaftet worden, wegen Erschleichung von falschen Ausweispapieren. Die Polizisten hätten dann anhand von Fingerabdrücken und DANA-Abstrichen seine Identität schon nachweisen können und ihn nach 10 Tagen auf Anweisung der Staatsanwaltschaft wieder freigelassen. Die Staatsanwaltschaft habe in ihrer Verfügung festgehalten, dass die Untersuchung wegen Passbetrugs erfolgreich abgeschlossen sei und dass der Verstorbene mangels Fluchtgefahr aus der Haft entlassen werden könne.

Jetzt lebe er als Sanspapiers ohne Halbtaxabo, ID und Pass und es graue ihm vor dem geplanten Wohnungswechsel. Wer vermietet schon an einen Verstorbenen und welche Gemeinde trägt einen solchen als Neuzuzüger ins Einwohnerregister ein? Einen Vorteil habe es allerdings auch, meint unser Informant hinter vorgehaltener Hand. Die Steuerbehörden hätten ihm gestern die Schlussabrechnung aller Schlussabrechnungen geschickt.
Deshalb bitten wir alle Leser, diese Geschichte ja nicht weiterzuerzählen.

Von Hans-U. Jakob

Kommentare sind ausgeschaltet