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Der 6. Nationale Kongress Elektrosmog-Betroffener – Teil 1


Stadttheater.jpgBerichterstattung vom 30.10.08

Desinformanten im Solde der Mobilfunkindustrie kommunizieren zur Zeit auf verschiedenen Kanälen, der 6. Nationale Kongress Elektrosmog-Betroffener vom 25.Oktober 08, habe aus Mangel an Teilnehmern nicht mehr stattgefunden. 

Das ist natürlich ebenso realitätsfremdes Wunschdenken, wie die Meldung, der Widerstand gegen die elektromagnetische Verseuchung der Umwelt sei völlig desorientiert zusammengebrochen.

Das Gegenteil ist wahr: Am Samstag war im Stadttheater Olten wiederum volles Haus. Die Teilnehmerzahl war so hoch wie bisher noch nie.

Was hinter diesen Türen ablief erfahren Sie, liebe Leser demnächst auf dieser Seite. Als Einstimmung vorerst einmal die Begrüssungsansprache des Präsidenten von Gigaherz.ch

Worte zur Begrüssung

Liebe Gäste,

Ich freue mich dass Sie so zahlreich wie bisher noch nie zu unserem Kongress erschienen sind, obschon es Euch nach den neuesten mobilfunkfreundlichen Forschungsergebnissen eigentlich gar nicht gibt. Vielleicht bilde ich mir ja nur ein, dass Ihr alle da seid.

Das ganze Elektrosmog-Thema beruht ja angeblich nur auf Einbildung.  Besonders die 300‘000 Bienen, von denen wir an diesem Kongress auch noch zu hören bekommen, müssen sich offensichtlich besonders viel einbilden. Sie finden offenbar vor lauter Einbildung den Heimweg in den Stock nicht mehr.  Vielleicht sind sie ja nur vom genmanipulierten Blütenstaub so etwas wie besoffen? Unser Imker wird uns heute Nachmittag darüber aufklären.

Vielleicht Sind Sie, liebe Gäste ja auch nur noch da, weil die Produktion des schwarzen Loches, welches die Teilchenphysiker letzthin am CERN in Genf produzieren wollten, infolge einer technischen Panne, auf  nächsten Frühling verschoben werden musste.  Sonst wären wir vielleicht von den gigantischen magnetischen Kräften längst alle angezogen worden und spurlos darin verschwunden.

Item, jetzt wissen wir wenigstens, weshalb unser Bundesamt für Gesundheit alle Fragen über Elektrosmogerkrankungen einer promovierten Teilchenphysikerin übertragen hat.  Diese weis wohl am besten, wie man schwarze Löcher produziert, um Meldungen und Studien über Gesundheitsbeschwerden spurlos darin verschwinden zu lassen.

Aus dem Aether verschwinden wird am nächsten 28. Dezember mit Sicherheit der Mittellwellensender Beromünster.  Nicht vom Programminhalt her, aber als Erzeuger hochfrequenter elektromagnetischer Felder mit seinen fast 1000 kW Sendeleistung während Jahrzehnten eine der grössten Dreckschleudern Westeuropas.   Seit 6 Jahren läuft dort nach einem Blitzschlag nur noch der Reservesender mit 250kW. Eine Ausnahmebewilligung für die Reparatur und den Weiterbetrieb des 1000kW-Senders weit über den Strahlungsgrenzwerten wurde nicht mehr erteilt.  Dies nachdem wir von Gigaherz aus Energieminister Leuenberger dazu überreden wollten, vor dem Entscheid ein landwirtschaftliches Praktikum rund um den Sendeturm zu absolvieren.  Wegen den über 20 Stunden Stallarbeit pro Woche hat er es dann vorgezogen, lieber in Bern als in Beromünster Mist auszuführen.  (Siehe Stellungnahme UVEK von 2003)

Bekanntlich wird nie so viel gelogen wie an einer Beerdigung.

Bei der Beerdigung des Landessenders jedoch so viel, dass die Grabrede jetzt volle 77 Tage dauern muss. Für jedes Jahr, welche der Sender im Betrieb war = 1Tag.  Ich kann hier unmöglich alles richtig stellen, sonst würden unsere wertvollen Referenten heute gar nicht mehr zu Wort kommen.  Nur eines möchte ich erwähnen: Von den schätzungsweise 77 Toten, das heisst von den Menschen, die infolge zu hoher EM-Strahlenbelastung zu früh an Krebs verstorben sind, redet ausser Gigaherz wahrscheinlich niemand.



Unvergesslich
bleibt mir eine Messtour in den Weilern rund um den Sendeturm vom April 1998.  Ich sagte damals zu meinem 70-jährigen ortskundigen Begleiter: „Die Menschen hier müssten bei diesen Feldstärken theoretisch eigentlich längst tot sein.“  Worauf mir mein Begleiter antwortete: „Was heisst hier theoretisch?  Ich bin der letzte Ueberlebende aus meiner ehemaligen Schulklasse von 14 Kindern.“

Aeusserst bemühend ist es, dass unser BAKOM (Bundesamt für Kommunikation) und die COMCOM (Eidg. Kommunikationskommission) jetzt die 4 frei gewordenen Mittelwellenfrequenzen in der Schweiz neu zum Verkauf ausschreiben will.  Das heisst jetzt sollen sich private Investoren mit Millionenbeträgen gegenseitig überbieten um Konzessionen für 4 neue Mittellwellensender in andern Landesgegenden betreiben zu dürfen.

Dazu kann ich nur sagen: „Die werden uns noch kennen lernen!“

Jetzt ist es vorerst einmal höchste Zeit unsere Referenten kennenzulernen.


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Von lins nach rechts: (im Strahlenschutzanzug) Ulrich Weiner, Dr. med. Gerd Oberfeld, Prof. Dr. med. Hugo Rüdiger, Peter Hensinger (BI Stuttgart-West) und Imker Peter Loepfe.

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Als erster Referent sprach Prof.Dr. Hugo Rüdiger aus Wien.

Er war bis zu seiner Eremitierung Professor für Innere Medizin und Arbeitsmedizin an der UNI Wien und blickt auf 360 wissenschaftliche Publikationen in Fachzeitschriften und Büchern zurück.

Auch seine letzten 2 Publikationen im Rahmen des Reflex-Programmes über erbgutverändernde Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder wollte man hinterlistig verschwinden lassen, indem man eine langjährige, zuverlässige Labortechnikerin beschuldigte, reihenweise Daten gefälscht zu haben.

Zu Beginn seines Referates ging Prof. Dr. Rüdiger kurz auf dieses Intrigenspiel ein und stellte klar, dass es der eingesetzten Untersuchungskommission nicht gelungen ist, nur den geringsten Nachweis einer Datenfälschung zu erbringen und dass deshalb keine der strittigen Studien als zurückgezogen zu gelten habe.  Das Rektorat der Medizinischen Uni Wien behauptet jedoch entgegen aller Erkenntnisse und getroffenen Vereinbarungen immer noch das Gegenteil. Das alles hörte sich nicht nur an wie ein Krimi, sondern es ist ein Krimi.

Wir sind Prof. Rüdiger zu grossem Dank verpflichtet, dass er trotz des Nervenkrieges, den man zur Zeit gegen ihn veranstaltet, den Weg nach Olten gefunden hat. Sein Hauptthema war

Die gentoxischen Effekte in Körperzellen

Der nachfolgende Text wurde von Hans-U. Jakob verfasst und gibt das wieder was er unter dem Referat verstanden und aufgezeichnet hat. Allfällige Abweichungen sind ungewollt entstanden.  Als verbindlich gilt das gesprochene Wort von Prof. Dr. Rüdiger, welches auf CD vorhanden ist.



Vorerst erklärte Prof. Dr. Rüdiger, was unter zytogenetischen Effekten zu verstehen sei. Darunter verstehe man lichtmikroskopisch sichtbare Veränderungen an Strukturen der Zellen, welche Erbinformationen tragen. Dies unter dem Einfluss elektromagnetischer Felder.  Dabei wurden Zellkulturen vom Menschen verwendet.

Sowohl mit GSM als auch mit UMTS wurden gentoxische Veränderungen mit allen verwendeten zytogenetischen Endpunkten gefunden. Die Effekte sind dosisabhängig und beginnen für GSM bei einem SAR (Spezifische Absorptionsrate im Gewebe) von 0,3 W/Kg und für UMTS bei <0,05 W/Kg. Diese Werte liegen deutlich unter dem gültigen Grenzwert von 2,0 – für UMTS um mehr als eine Zehnerpotenz!

 


Ruediger.JPGAuf gut verständliche Weise erklärte Professor Rüdiger die „Unfälle“
die bei der Zellteilung dadurch entstehen, dass genetisches Material unter dem Einfluss elektromagnetischer Felder beschädigt wird. Dies geschieht im molekularen Bereich im DNA-Molekül.  Nicht immer gelinge der Zelle die irrtumsfreie Selbstreparatur und es komme so zu Mutationen, im schlimmsten Fall zu Krebs.  Die Mutationstheorie wurde dann auch in parallellaufenden epidemiologischen Studien bestätigt (zB. bei Interphone)

Auch die ganze Hardware, wie etwa die verblindeten Expositionskammern, welche zu Rüdigers Ergebnissen führten wurde in Bildern gezeigt. Die Resultate wurden nicht nur in Wien erhoben, sondern, von Dr. Niels Kuster an der ETH Zürich laufend überprüft.  Schon von da her muss der Vorwurf der Datenfälschung klar zurückgewiesen werden.

Resultat: Die Anzahl gebrochener DNA verdopplte sich bereits bei einem SAR-Wert von 1Watt/kg während dem der offizielle Grenzwert für Handys bei 2Watt/kg liegt.

Signifikant anzusteigen beginnt die Anzahl gebrochener DNA bereits bei einem SAR-Wert von 0.3Watt/kg unter GSM-Bestrahlung, während der behördlich erlaubte Wert bei 2Watt/kg liegt. Bei UMTS ist der Beginn noch wesentlich tiefer, nämlich bei 0.05Watt/kg oder bei 1/20 des behördlichen Grenzwertes.

Die gefundenen Resultate waren auch zeitabhängig.  Das heisst, nach 3 Stunden signifikant und nach 8 Stunden maximal.

Die Tests sprechen zudem nicht bei allen Zelltypen gleich stark an.  Bei Blut-Lymphozythen geht überhaupt nichts. Weshalb das so ist, weiss man noch nicht.  Die Industrie dagegen, weiss natürlich, welche Zelltypen sie nehmen muss um keinen Effekt zu finden. 

Obwohl man diese in vitro Daten nicht in ein konkretes Erkrankungsrisiko umrechnen kann, sollten nach Prof. Dr. Rüdiger dem Grundsatz einer vernünftigen Risikovermeidung folgende Empfehlungen gelten:

            1. Benutzen eines Handys nur dann, wenn es erforderlich ist

            2. Benutzen einer Freisprecheinrichtung

3. Für guten Empfang sorgen (nicht hinter dicken Mauern oder im    Auto telefonieren)

            4. Strahlungsarmes Handy verwenden

Zum Schluss kam Rüdiger auf das Problem der Industriefinanzierung von Studien zu sprechen.  Zeigt es sich doch, dass Studien die keinen Effekt gefunden haben, fast aussschliesschlich durch die Industrie finanziert worden sind, während es sich bei Studien die einen Effekt gefunden haben genau umgekehrt verhält.



Fortsetzung auf https://www.gigaherz.ch/1402

Von Hans-U. Jakob

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