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Die Anti-IARC

Krebserzeugung möglich, sagt die Internationale Krebsagentur – Industriegeldempfänger sehen das ganz anders.

von Hans-U. Jakob, 2.11.2011


Seilschaft.JPG<<<Bikd links: Repacholi-Lerchl-Röösli – Eine neue Seilschaft

Mike Repacholi gibt Gegensteuer

Als im vergangenen Jahr Mike Repacholi zu ahnen begann, dass die internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) in Zukunft die Beurteilung seiner Arbeiten – sowohl bei der WHO wie auch bei der ICNIRP – in Frage stellen könnte, stellte er eine Arbeitsgruppe zusammen, um eine eigene Beurteilung des Tumorrisikos durch elektromagnetische Strahlung vorzubereiten. Diese Studie wurde soeben in der Zeitschrift Bioelectromagnetics veröffentlicht.

Quelle für obigen Text: Eine Mitteilung aus Microwavenews vom 25. Oktober 2011

Kurzberichte über die IARC-Konferenz vom 31.5.11 unter /handystrahlung-und-krebs/ und /ausgebootet/

Wer ist Mike Repacholi?

Er ist Ehrenpräsident der Internationalen Strahlenschutzkommission ICNIRP, von der man dem Namen nach meinen könnte, es handle sich um eine Behörde, die sich aber bei genauerem Hinschauen als ganz gewöhnlicher Verein industrienaher Wissenschaftler, ohne jegliche rechtliche Kompetenz entpuppt. Wer bei der ICNIRP als Folge elektromagnetischer Felder etwas anderes vertritt als blosse Wärmewirkung, fliegt hinaus. Das ist dort ungeschriebenes Gesetz oder Ehrenkodex. Sehen Sie dazu /die-icnirp-story-ein-privater-altherrenclub-haelt-die-welt-zum-narren/ die ICNIRP-Story – ein Altherrenclup hält die Welt zum Narren, vom 29.9.2001

Im Gegensatz zum IARC Entscheid, elektromagnetische Strahlung als mög­licherweise krebserregend für den Menschen einzustufen, konnten Repacholi und seine 14 Mitunterzeichner daher keine Gefährdung, ausser einer erhöhten Erwärmung, erkennen.

Beim zweiten Autor von Repacholis Gruppe handelt es sich um Alexander Lerchl, Professor an der privaten Jacobs-Universität in Bremen, der immer wieder versucht, Studien in Misskredit zu bringen, welche DNA-Brüche durch elektromagnetische Strahlung nachweisen.

Lerchl versucht indessen nicht nur Wissenschaftler in Misskredit zu bringen sondern auch Betroffenen-Organisationen und Elektrosmog-Opfer selbst. Er ist ständiger Mitarbeiter im Internationalen Mobbing-Zentrum der Mobilfunkbetreiber (IZgMF) in München. Seine Bewerbung, IARC-Mitglied zu werden, wurde nicht zuletzt aus diesem Grund abgewiesen.

Mehr über Prof. Alexander Lerchl finden Sie unter: /alexander-its-time-to-say-good-by/ und /alexander-lerchls-gespaltene-persoenlichkeit/

Der 3. Autor

Die eigentliche skandalöse und empörende Überraschung für Schweizerinnen und Schweizer dürfte der 3. Co-Autor der Studie sein. Dr. Martin Röösli vom Schweizer Tropen- und Public Health-Institut der UNI Basel. Ein Wissenschaftler der sich nicht nur durch die von der Forschungsstiftung Mobilkommunikation (FMS) gewaschenen Industriegelder, sondern zusätzlich noch durch Steuergelder (NFP-57 und ELMAR) finanzieren lässt. Wenn schon Steuergelder im Spiel sind, dürfte mindestens eine neutrale Haltung erwartet werden.

Man ist sich hierzulande von Martin Röösli als dem „Verharmlosungsbeauftragten des Bundesrates“ schon einiges an Entgleisungen gewöhnt. Die neue Seilschaft Repacholi-Lerchl-Röösli hat indessen einen Höhepunkt erreicht, der vom Steuerzahler kaum mehr akzeptiert werden wird und noch Folgen haben dürfte.

Mehr über Dr. Martin Röösli unter /fehlanzeige/, /cefalo-studie/ und /cefalo-studienkritik-zum-zweiten/

Gar keine Überraschung dagegen: Der Bericht Repacholi-Lerchl-Röösli kommt zum Schluss, dass es „keine Studien gibt, die den Nachweis erbringen, dass elektromagnetische Strahlen mutagen (krebserzeugend) sind.“

Zusammenfassung (Abstract) der Behauptungen der Industriegeldempfänger

written by:

Michael H. Repacholi, Alexander Lerchl, Martin Röösli, Zenon Sienkiewicz, Anssi Auvinen, Jürgen Breckenkamp, Guglielmo d’Inzeo, Paul Elliott, Patrizia Frei, Sabine Heinrich, Isabelle Lagroye, Anna Lahkola, David L. McCormick,  Milke Thomas, Paolo Vecchia

in einer Übersetzung von A+R. Klinger

im Original abrufbar unter: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/bem.20716/abstract

Wir habe eine systematische Überprüfung von wissenschaftlichen Studien durchgeführt, um zu beurteilen, ob der Gebrauch von Drahtlostelefonen in Zusammenhang steht mit dem vermehrten Auftreten von Hirntumoren (Meningeom, akustisches Neurom, Ohrpeicheldrüse) oder sonstigen Kopftumoren in demjenigen Kopfbereich, der am meisten elektromagnetische Strahlung von Drahtlostelefonen aufnimmt. Epidemiologische Untersuchungen und Untersuchungen an Lebewesen wurden gemäss einem vereinbarten Schema beurteilt. Qualitative Kriterien wurden angewendet, um die Studien bezüglich ihrer Kommunikation zu beurteilen, aber nicht für die Meta-Analyse (Zusammenfassung von Primär-Untersuchungen) und für die Bündelung der Resultate. Die Ergebnisse der epidemiologischen Untersuchungen waren uneinheitlich, mit wenigen Daten betreffend der Langzeitnutzung (? 10 Jahre). Meta-Analysen der epidemiologischen Untersuchungen indizierten kein statistisch höheres Risiko (definiert als P <0.05) für fortgeschrittene Hirntumore oder sonstige Kopftumore durch den Gebrauch von Drahtlostelefonen. Die Analyse der in-vivo-Untersuchungen zu Krebsbildung, Krebsförderung und Gentoxizität erbrachte keinen statistisch bedeutsamen Zusammenhang zwischen Belastung durch elektromagnetische Strahlung und gentoxischem Schaden an Gehirnzelle oder Auftreten von Hirntumoren und anderen Kopftumoren. Die Bewertung der Überprüfungsresultate, unter Einbezug der Hill-Kriterien, liess auf keine kausale Beziehung zwischen dem Gebrauch von Drahtlostelefonen und dem Auftreten von fortgeschrittenen Tumoren in denjenigen Kopfbereichen, die am meisten elektromagnetische Energie von Drahtlostelefonen aufnehmen, schliessen. Die Datenmenge ist ungenügend, um irgendwelche Schlüsse bezüglich Langzeitnutzung (? 10 Jahre) zu ziehen. Ende Abstract

Übrigens: In der Arbeitsgruppe Repacholi-Lerchl-Röösli sassen 4 weitere ständige oder beratende Mitglieder der ICNIRP.

Und wie es wirklich war, lesen Sie unter /vorsicht-blindgaenger-/

Von Hans-U. Jakob

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