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Eine gute und eine schlechte Nachricht

Die Gute zuerst

Pariser Nationalversammlung stimmt für Handyverbot an Schulen.

Eine Mitteilung von Claus Scheingraber
aufgeschnappt bei https://futurezone.at

Das Handyverbot an Schulen war eine Wahlkampfforderung von Frankreichs Präsident Macron.

Frankreichs Präsidentenpartei will dem Smartphone-Gedudel auf Pausenhöfen ein Ende setzen: Die Pariser Nationalversammlung hat ein erweitertes Handyverbot in Schulen auf den Weg gebracht. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag mehrheitlich für den Gesetzesvorschlag, Schülern die Nutzung von Mobiltelefonen in allen Vor- und Grundschulen sowie in der Sekundarstufe I grundsätzlich zu untersagen.

Senat entscheidet
Bildungsminister Jean-Michel Blanquer sprach von einem Signal an die Gesellschaft und warnte vor „schlechten Nutzungsformen“ wie Cybermobbing und „Bildschirm-Abhängigkeit“. Oppositionspolitiker halten den Vorstoß für überflüssig und eine „reine PR-Aktion“, weil Schulen bereits Handyverbote verhängen können. Das Thema war eine Wahlkampfforderung des sozialliberalen Präsidenten Emmanuel Macron, seine Partei, La Republique En Marche, brachte es nun ins Parlament. Als nächstes muss der Senat darüber beraten, in dem die Präsidentenpartei keine Mehrheit hat.

Die federführende Abgeordnete Cathy Racon-Bouzon sagte, die starke Verbreitung von Smartphones bei Schülern sei nicht folgenlos, „insbesondere wegen ihrer Auswirkung auf die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit“. Minister Blanquer wies darauf hin, dass Smartphones den Zugriff auf gewaltsame und pornografische Bilder erleichterten. Außerdem schade die Handynutzung in der Pause dem Schulklima und verschlechtere die Beziehungen zwischen den Schülern. Schon jetzt dürfen französische Schüler ihre Handys während des Unterrichts nicht benutzen, und Schulen können in ihrer Hausordnung auch ein weitergehendes Verbot festlegen. Künftig soll es umgekehrt sein: Die Handynutzung ist grundsätzlich in der ganzen Schule tabu, die Hausordnung kann aber Ausnahmen gestatten.

Kommentar von Hans-U. Jakob, Gigaherz.ch

Ganz anders läuft es in der Stadt Bern. Am 5. April dieses Jahres bewilligte der Stadtrat einen im Dezember 2017 vom Gemeinderat beantragten Kredit von 2.1 Millionen um alle 88 Berner Schulen mit WLAN und alle Kids mit Tablets und I-Phones auszurüsten. Macht Fr.23’863 pro Schulhaus.
Diese völlig unnötige Funkerei will sich also die Stadtregierung trotz dem budgetierten Sparprogramm des Kantons Bern von 138Millionen, an welchem sich die Stadt Bern mit 3.3Millionen beteiligen muss, noch leisten. Unerhört wenn man bedenkt, dass die Sparübungen laut Regierungspräsident Bernhard Pulver (im Bund vom 30.6.17) zu Lasten des Sozialbereichs gehen soll.

Winterhilfe soll bezahlen
Für die Hälfte will es die Stadt Basel machen, indem sie den Ankauf der Tablets und I-Phones, laut Blick am Abend vom 10.4.18, den Eltern aufbürdet. Wem diese Anschaffungen, oft für 2 oder 3 Kinder gleichzeitig, das Familienbudget sprengt, soll sich bitte an die Winterhilfe (Schweizer Hilfswerk) wenden. Laut blick seien dort bereits 20 Hilfsgesuche eingegangen. Spender werden sich wohl überlegen, dieses Hilfswerk noch einmal zu unterstützen.

Und jetzt die schlechte Nachricht – Nicht zur Nachahmung empfohlen

Stromnetz Hamburg entscheidet sich für LTE-Netz

Aus der Zeitung für kommunale Wirtschaft
vom 4.6.2018
https://www.zfk.de/

Für seine intelligenten Systeme nutzt Stromnetz Hamburg künftig ein öffentliches LTE-Netz

In den kommenden Jahren sollen im Verteilungsnetz Hamburg 106 000 intelligente Messsysteme integriert werden. Hinzu kommen 85 000 Ladeinfrastruktur-Applikationen für E-Fahrzeuge. Um die Geräte kommunikationstechnisch zu verbinden und die jeweiligen Messwerte oder Steuerbefehle des Stromnetzes zu übertragen, setzt Stromnetz Hamburg nun auf ein öffentliches LTE-Netz.

Der Wahl ging eine Analyse unterschiedlicher Konzepte seit Mitte 2017 voraus. Unterstützt wurden die Hamburger vom Münchener Fraunhofer Institut für Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik (ESK), die für die Konzepte verschiedene technische Parameter wie Netzabdeckung oder Datenvolumen simulierten.

„Mit der Entscheidung, unsere Smart Meter und Smart-Grid-Anwendungen unter Nutzung des öffentlichen Mobilfunks zu übertragen, haben wir uns gleichermaßen für das leistungsfähigste und wirtschaftlichste Konzept entschieden“, sagte Christian Heine, Geschäftsführer von Stromnetz Hamburg. Im kommenden Jahr soll das öffentliche Mobilfunknetz in Hamburg auf insgesamt über 1000 LTE-Basisstationen ausgebaut werden. Derzeit sammelt der Verteilnetzbetreiber in zwei Pilotprojekten mit der Deutschen Telekom und Vodafone Erfahrungen für das künftige Netz. (sg)


Bild oben: 10 bis 100 oder mehr funkende Stromzähler pro städtische Baute, einen pro Familie, werden ein ganz hübsches Inferno an Funkstrahlung abgeben. Um die gigantische Datenmenge zu bewältigen, sollen in Hamburg mindestens 1000 zusätzliche Mobilfunk-Antennenstandorte gebaut werden.

Kommentar von Hans-U. Jakob, Gigaherz.ch

Allein um für die herkömmlichen Stromzähler durch Smart-Meters zu ersetzen, welche den Zählerstand laufend, das heisst jede Sekunde, über Funk an den Stromlieferanten übertragen, sollen in Hamburg mindestens 1000 neue Mobilfunkantennen-Standorte für den LTE (4G) Standart gebaut werden. Hamburg zählt 1.8Millonen Einwohner.

Ein Verhältnisblödsinn der kaum mehr zu überbieten ist.
Was wollen die Stadtwerke mit den jährlich anfallenden Milliarden von Datensätzen überhaupt anfangen. Die müssen ja zuerst noch ein Rechenzentrum mit einer gigantischen Speicherkapazität bauen. Eine halbjährliche Fernablesung der Zähler würde vollauf genügen und keinerlei Dauerfunkerei über das Mobilfunknetz erfordern.
Und eine Erfassung des Stromverbrauchs pro Transformatorenkreis würde ebenso genügen um das Stromnetz intelligent zu steuern. Dazu muss doch niemand wissen, ob jetzt der Jochen oder die Johanna an der Frühlingstrasse 115 gerade am Bügeln ist.

Von Hans-U. Jakob

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