Einstein mogelt
Gemeint ist natürlich nicht DER Einstein in Person, sondern die gleichnamige TV-Sendung von Donnerstag, den 27.2.2014
Von Hans-U. Jakob
Schwarzenburg, 8.März 2014
Misst das Verharmlosungsinstitut des Bundesrates, das Swiss Tropic and Health Institut der UNI Basel mit dem falschen Gerät am falschen Ort, bringt es das Einstein-Team immerhin fertig, mit dem richtigen Messgerät, jedoch am falschen Ort zu Messen. Die Sendung kann abgerufen werden unter: http://www.srf.ch/sendungen/einstein/sendungen
Die TV-Sendung des Fernsehens SRF vermittelte einmal mehr den völlig falschen Eindruck, je mehr Mobilfunksender gebaut würden, desto schwächer würde eine einzelnen Anlage senden und umso tiefer würde die durchschnittliche Strahlenbelastung für die Bevölkerung ausfallen.
Das ist völlig unzutreffend. In den letzten 3 Jahren wurde in der Schweiz nicht eine einzige Mobilfunk-Sendeanlage gebaut, die mit ihren Strahlungswerten nicht weniger als 1-2% an den erlaubten Grenzwert heranreichte. Dass umso schwächere Anlagen gebaut werden, je mehr Standorte den Betreibern zur Verfügung stehen, ist demnach eine glatte Lüge.
Eine Lüge die sich sehr schön in Wahrheit wandeln lässt, indem man ganz einfach am falschen Ort misst. Das heisst, unten auf abgeschatteten Strassen und Plätzen, anstatt in der Nachbarschaft der Sendeantennen auf der Höhe des 4. bis 6. Stockwerks.
Bild oben: Befindet sich zum Beispiel eine Sendeantenne auf der Höhe des 5. Stockwerks, darf man ebensowenig auf dem Dach eines Hochhauses im 20. Stockwerk messen. Denn oberhalb des waagrechten Strahlenkegels einer Sendeantenne nimmt die Strahlung ebenso rasch ab, wie diese vorher von unten her kommend zugenommen hat.
Wie die aktuell geplanten (berechneten) Strahlungswerte an Neuanlagen aussehen, zeigen die nachfolgenden 3 Bilder.
Diese sind nur eine Auswahl von den wöchentlich 2-3 Projekten, die der NIS-Fachstelle von Gigaherz von besorgten Anwohnern im Verlauf einer Baueinsprache zur Kontrolle zugestellt werden.
Die Strahlungswerte in den gelben Markierungen, wurde nicht etwa von Gigaherz berechnet, sondern vom jeweiligen Mobilfunkbetreiber, welcher das Projekt eingereicht hat.
Bild oben: Strahlungswerte in V/m (Volt pro Meter) bei einem Grenzwert von 6V/m in der Nähe der geplanten Sendeanlage ZH 1800A von Orange in der Grossstadt Zürich.
Bild oben: Strahlungswerte in V/m (Volt pro Meter) bei einem Grenzwert von 6V/m in der Nähe der geplanten Sendeanlage THFR von Swisscom in der Kleinstadt Thun.
Bild oben: Strahlungswerte in V/m (Volt pro Meter) bei einem Grenzwert von 5V/m in der Nähe der geplanten Sendeanlage LU 386-1 von Sunrise im ländlichen Dorf Hizkirch LU
Betrachtet man diese Werte, wird einem sofort klar, weshalb das Einstein-Team mit seinen Messgeräten keinen einzigen Ort empfindlicher Nutzung, sogenannte OMEN, aufgesucht hat.
OMEN sind Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer, Schulzimmer und Krankenzimmer sowie Innenarbeitsplätze. Und für den Nachweis der Grenzwerteinhaltung muss sich dieser OMEN einigermassen in einer der Haupt-Strahlungsrichtungen befinden. Und es darf zu dieser Strahlungsrichtung nicht zu weit, weder aus der Horizontalen noch aus der Vertikalen, abgewichen werden.
Wenn das Einstein Team im Film bereits unten auf Strassenniveau 1.3-1.9V/m gemessen hat, muss im 3-6 Stockwerk eher mit massiven Grenzwertüberschreitungen gerechnet werden.
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