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Energiesparlampen sind und bleiben Skandalbirnen

Ach wie geht die Zeit doch so schnell vorbei. Die versprochene Brenndauer der Energiesparlampen von 10 Jahren ist nach 24 Monaten auch schon vorüber. Jetzt ereignen sich, 8 Jahre früher als vorgesehen, bereits die ersten Entsorgungs-Skandale.

von Hans-U. Jakob, 28.4.2010

Energiespar4.jpgEnergie sparen auch bei der Entsorgung

Eine österreichische Recycling-Firma hatte die glorreiche Idee, ausgebrannte Energiesparlampen zwecks Weiterverarbeitung, statt auf einem rostigen Kahn in ein Entwicklungsland zu verfrachten und dabei eine Unmenge Schweröl zu verbrennen, diese Arbeit doch durch Strafgefangene im eigenen Land verrichten zu lassen. Willkommene Aufträge für jede Gefängnisdirektion und erst noch mit einem Minimum an Transportkosten und anderem Aufwand.

Am 18. April 2010 erschien auf dem Gigaherz-Forum unter folgendem Link

http://ooe.orf.at/stories/436654/ diese Meldung:

Schwere Vorwürfe gegen Recyclingfirma

Ein ehemaliger Häftling erhebt schwere Vorwürfe gegen eine Recyclingfirma, die in Asten in der Außenstelle der Justizanstalt Linz Sondermüll verarbeitet. Die Firma weist alle Vorwürfe zurück.

                                            

Anmerkung Gigaherz:

Bis zum 25.4.2010 konnte hier ein Dokumentations-Video zu den Vorwürfen angesehen werden. Ab diesem Datum gab es nur noch die Meldung:

„Dieses Video ist aus rechtlichen Gründen leider nicht mehr verfügbar.“ Hatten da wohl staatliche Regulierer und/oder die Glühlampenlobby die Hände im Spiel?

Immerhin ist beim ORF noch der folgende Text einsehbar. Da dieser möglicherweise auch bald verschwindet, setzen wir diesen Skandal sicherheitshalber einmal hier:

                                            


ORF.jpg<<<Bild ORF

Energiesparlampen zertrümmert

Erst mit der Zeit sei ihm bewusst geworden, so der Ex-Häftling, dass er in dem Recyclingwerk mit seinen Händen Sondermüll zertrümmert – Energiesparlampen, die giftiges Quecksilber enthalten.

 

Mit einer eingeschmuggelten Kamera dokumentierte der Mann das ganze heimlich. Die Bilder zeigen einen Insassen, der mit einem Metallstück die Glaskörper der Lampen zertrümmert.

 

Die Recyclingfirma, die Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen aufbereitet, ist seit dem Jahr 2006 in einer angemieteten Halle auf dem Gelände der Außenstelle der Justizanstalt in Asten tätig.

                                            

Firma weist Vorwürfe zurück

Die betroffene Recyclingfirma weist in einer schriftlichen Stellungnahme die Vorwürfe zurück und weist darauf hin, dass alle gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden.

 

In einem Schreiben an den ORF OÖ heißt es: „Wir unterliegen mit unserem Recyclingbetrieb den strengen Auflagen gemäß der österreichischen Abfallgesetzgebung. Unser Standort wie auch unsere Betriebsanlagen sind genehmigt.“

 

„Die von Ihnen dargestellten Vorwürfe, dass die von der Justizanstalt im Wege der Dienstbeistellung beigestellten Mitarbeiter nicht ordnungsgemäß geschützt sind, müssen wir zurückweisen.“

                                            

Keine Schutzmasken

Auf Anordnung des Arbeitsinspektorats Linz wurde eine Kontrolle durchgeführt. Der Werksleiter habe das manuelle Abklopfen des Glaskörpers zugegeben, heißt es. Diese Arbeit wurde sofort eingestellt.

Festgestellt wurde auch, dass die Schutzmasken nicht für Arbeiten mit Quecksilber geeignet waren.

Kommentar:

Die Skandale um die sogenannte Energiesparlampe werden unweigerlich weitergehen. Was passiert, nachdem in Gefängnissen die ausgebrannten Lampen in Elektronikschrott und Glassplitter aufgeteilt wurden? Und wo bleibt dabei das Quecksilber?

Laut der Zeitschrift „Der Beobachter“ (Nr.22/2007) können Glas und Metallteile angeblich wiederverwertet werden und das Quecksilber mitsamt schadstoffhaltigem Leuchtpulver werde in Fässer verpackt in Untertagdeponien gelagert und den nächsten Generationen zur Bewachung hinterlassen. So der Beobachter.

Atomare Abfälle lassen grüssen.  Nur dass Quecksilber keine Halbwertszeit wie radioaktive Abfälle hat. Qucksilber bleibt für Jahrmillionen immer Quecksilber. Was mit dem übrigen Elektronikschrott aus den Wunderlampen wird, wusste der Bebachter auch nicht. Und bis zum gegenwärtigen Gefängnisskandal ist es still geblieben darüber. Oder wurde aufsässigen Fragestellern einfach der Mund gestopft wie beim ORF?

Von Beginn weg der grösste Skandal war, dass sich grosse Umweltorganisationen wie etwa der WWF, dank grosszügigem Sponsoring zu ausschweifenden Kampagnen hinreissen liessen und die Propagandasprüche der Energiesparlampenhersteller unbesehen übernahmen.

 

Halte Deine Birne von solchen Birnen fern!

Teilte uns doch da kürzlich (Ende März) das Bundesamt für Energie (BFE) und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in einer gemeinsamen Mitteilung mit, wegen der giftigen Hochfrequenzstrahlung möge man seinen Kopf, sofern vorhanden, nicht weiter  als 30cm an solche Birnen annähern.  Die Kritiken kritischer Fachleute an den ursprünglichen (falschen) Messungen dieser Ämter hatte sich bewahrheitet. Weshalb nicht gleich der Vorschlag der Kritiker für einen Abstand von mindestens 1.5m angenommen wurde, ist ein weiterer Skandal bei diesen Skandalbirnen.



Einige Links zum Thema:

/verbot-fuer-energiesparlampen-/ Verbot für Energiesparlampen

/warnung-vor-dem-energyday07/ Warnung vor dem Emergyday

/dauerbrenner-energiesparlampen/ Dauerbrenner Energiesparlampen

/aufhebung-des-gluehlampenverbots-gefordert/ Aufhebung des Glühlampenverbotes gefordert.

Von Hans-U. Jakob

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