Internationale Forschungsgemeinschaft fordert rigorose Grenzwertsenkungen
Hans-U. Jakob, 8.9.07
Eine grosse unabhängige internationale Forschungsgemeinschaft mit dem Namen Bio Initiative tritt erstmals mit Aufsehen erregenden Ergebnissen an die Oeffentlichkeit und verlangt gleich eine drastische Senkung der Grenzwerte sowohl für niederfrequente, wie für hochfrequente Felder.
MS Cindy Sage, Co-Autorin des Berichtes der Bio- Initiative wird am 5 Nationalen Kongress Elektrosmog-Betroffener vom 10 Nov.07 im Stadttheater Olten auf Einladung von Gigaherz ein Referat halten und die Gelegenheit nutzen, die Tätigkeiten der Bio-Initiative näher vorzustellen.
Anmeldung unter: http://www.gigaherz,ch/1192
Der Forschungsgemeinschaft gehören folgende Wissenschafter mit Rang und Namen an:
Führungsgruppe: PhD Carl F. Blackman, USA, PhD Martin Blank, USA, Prof. Michael Kundi, Oesterreich, MA Cindy Sage, USA
Mitglieder: MD David O. Carpenter, USA, DVM PhD Zoreh Davanipour, USA, David Gee, Program Chair, Dänemark, MD, PhD, Prof. Lennart Hardell, Schweden, PhD, Associate Professor Olle Johansson, Schweden, PhD Henry Lai, USA, PhD, Prof. Kjell Hansson Mild, Schweden, Research Associate Amy Sage, USA, PhD Eugene L. Sobel, USA, PhD Zhengping Xu, China.
Die Bio-Initiative-Gesellschaft verlangt nichts weniger als eine sofortige Senkung der Grenzwerte im niederfrequenten Bereich, das heisst für Hochspannungsleitungen, Trafostationen und andere Stromversorgungsanlagen auf 0.1 Mikrotesla.
Dieser Wert bewegte sich international bisher um die 100Mikrotesla. Einzig die Schweiz hat unter dem Druck stark erhöhter Kinder-Leukämie und Hirntumorfälle im Februar 2000 die Grenzwerte in ständig bewohnten Gebäuden und ständig besetzten Innenarbeitsplätzen auf 1 Mikrotesla gesenkt. Aussenarbeitsplätze wie für Landwirte, Forstleute und Bauarbeiter blieben jedoch auf 100Mikrotesla. Angesicht dessen dass Kinder auch noch bei 0.3 Mikrotesla ein um das 4-Fache Leukämierisiko haben, liegen die Schweizer Grenzwerte immer noch in einem unannehmbaren Bereich. Hier kommt die Bio-Initiative auch für die Schweiz gerade richtig.
Die bisherigen Grenzwerte von 100Mikrotesla verhinderten lediglich starke Nervenreizungen durch das Auftreten von zu hohen in den Körper induzierten Strömen. Das genügt zur Verhinderung der Tumorbildung bei weitem nicht.
In der Schweiz haben wir 7000km Hochspannungsleitungen mit Spannungen über 220‘000Volt. Davon wurden 6950km noch vor dem Jahr 2000, nach der alten Grenzwertregelung mit 100Mikrotesla, gebaut. Diese müssen punkto Distanz zu den Häusern, in Folge der Besitzstandgarantie der Leitungsbetreiber, nicht angepasst werden.
Die Schlussfolgerungen aus der Bio Initiative erbringen nun den wissenschaftlichen Beweis, dass in den USA und in der ganzen Welt jedes Jahr in der Nähe von Hochspannungsleitungen und andern Stromversorgungsanlagen Hunderte von neuen Leukämiefällen bei Kindern auftreten.
Bild: Bundesamt für Umwelt, Schweiz
Der Direktor des Schweizer Bundesamtes für Umwelt (BAFU) meinte dazu im Februar 02:
Weil nur 2% der Schweizer Bevölkerung niederfrequenten Magnetfeldern von über 0.4Mikrotesla ausgeliefert seien, gebe es in der Schweiz „nur“ 1 Kinder-Leukamiefall pro Jahr welcher auf Magnetfelder von Hochspannungsleitungen zurückzuführen sei. Und das wäre kein Problem grösseren Ausmasses.
Makabrer geht es wohl nicht mehr!? Abgesehen davon dass diese Zahlen völlig falsch, das heisst, unzulässig heruntergespielt sind.
Näheres dazu finden Sie unter /falsche-toene-aus-dem-buwal/
Nicht nur im niederfrequenten Bereich wurde geforscht
Die Autoren der Bio Initiative überprüften mehr als 2000 wissenschaftliche Studien und Literaturübersichten und kamen zum Schluss, dass die derzeit gültigen NIS-Grenzwerte für den Schutz der Volksgesundheit untauglich sind. Und dies nicht nur etwa im niederfrequenten Bereich sondern auch bei hochfrequenten Anlagen und Apparaturen, wie die auf drahtlose, auf Mikrowellenstrahlung gestützte Technologien zum Senden von E-Mails und zur Übertragung von Gesprächen.
Länger andauernde hochfrequente Strahlung und Mikrowellenstrahlung von Mobil- und Schnurlostelefonen, Mobilfunkantennen, WLAN und anderen drahtlosen Technologien würden mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Schwindel, Veränderungen der Gehirnaktivität und Störungen der Konzentration und des Gedächtnisses zusammenhängen.. Die Wissenschafter berichten, dass diese Effekte im Falle
einer täglichen Strahlungsexposition schon bei einem sehr tiefen Expositionsniveau auftreten
können. Kinder seien dabei besonders empfindlich für Umwelteinflüsse dieser Art.
Prof. Dr. Hardells Arbeit (einem Mitglied der Bio-Initiative) an Langzeitbenutzern wurde in anderen Studien bestätigt. Eine Zusammenfassung aller Studien über Hirntumore zeigt gesamthaft ein um 20% erhöhtes Risiko für bösartige Gliome bei zehnjähriger Handy-Benutzung. Für Tumore auf der Seite des Kopfes, an der das Telefon gehalten wird, steigt das Risiko sogar auf 200%
Andere Studien neueren Datums, die ein erhöhtes Risiko von Hirntumoren und
Akustikusneurinomen verneinen, haben Vieltelefonierer und solche, die das Mobiltelefon länger als 10 Jahre benutzt haben, nicht berücksichtigt, und sie betrachten auch nicht denjenigen Teil des Gehirns gesondert, welcher eine so hohe Strahlungsdosis erhält, dass dort eine Tumorentwicklung möglich erscheint.
Für Sendeanlagen wird ein Grenzwert von 0.6V/m (1mW/m2) vorgeschlagen, was nochmals 10 mal tiefer ist, als der sonst so viel besungene Schweizer Anlage- Grenzwert. Abgesehen davon dass dieser bestehende Schweizer Anlage-Grenzwert gar nicht etwa 10 mal tiefer als im Ausland ist, sondern lediglich auf einer komplett andern Art der Erfassung und Berechnung beruht. Siehe /schweizer-vorsorgewerte-sind-und-bleiben-ein-riesenschwindel/
Der gesamte Bericht kann in Englisch angesehen oder heruntergeladen werden unter
http://www.bioinitiative.org
Der vollständige Bio-Initiative-Report eignet sich vorzüglich als Beilage zu unsereren Mustereinsprachen.
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