Konzerne schiessen nicht – Konzerne kaufen
Die Meinung der Schutzorganisationen vor NIS war dabei nicht gefragt. Hans-U. Jakob, als Präsident von Gigaherz.ch, erlaubt sich deshalb, die Antworten von Alexander Borbely aus seiner Sicht zu kommentieren.
Fragen von „Umwelt“ in Fettschrift
Antwortenvon Prof Borbély in Normalschrift
Kommentare von Hans-U. Jakob in Schrägrift
publiziert bei Gigaherz, am 30.11.2011
Elektrosmog: Entwarnung, aber kein grünes Licht
Im Mai 2011 wurde das dreijährige nationale Forschungsprogramm NFP 57 des Nationalfonds abgeschlossen, das den Einfluss nichtionisierender Strahlung (NIS) auf Umwelt und Gesundheit unter die Lupe nahm. „Umwelt“ hat Alexander Borbély, Präsident der Leitungsgruppe, zu den Resultaten der insgesamt elf Forschungsprojekte befragt.
Interview: Mirella Judith Wepf
Umwelt: Herr Borbély, können Sie uns kurz den Unterschied zwischen ionisierender und nichtionisierender Strahlung erläutern?
Alexander Borbély: Ionisierende Strahlung entsteht in AKWs oder beim Röntgen. Sie kann erwiesenermassen Krebs verursachen. Nichtionisierende Strahlung geht von Haushaltgeräten, Mobiltelefonen, Hochspannungsleitungen oder Mobilfunkanlagen aus. Ihr Gefährdungspotenzial ist aufgrund der bisherigen Erkenntnisse unklar. Da Geräte, die solche Strahlung erzeugen, derzeit massiv den Markt erobern, ist es wichtig herauszufinden, welchen Einfluss sie auf die Gesundheit haben.
Die älteste wissenschaftliche Studie zum Gefährdungspotential nichtionisierender Strahlung stammt so aus dem Jahr 1930 herum (Dr. med. Sliephake) Ebenso bekannt ist, dass seither die Konzerne auf jede der hunderten von Studien die ein Gefährdungspotential nachweisen, mit mindestens 3 Studien antworten, die das Gegenteil behaupten.
Konzerne schiessen nicht, Konzerne kaufen.
Wenn Sie in drei Sätzen ein Fazit zum Forschungsprogramm NFP 57 ziehen müssten, was würden Sie sagen?
Es wurden keine neuen Hinweise gefunden, dass nichtionisierende Strahlung gesundheitliche Störungen hervorruft. Die Forschungsresultate haben aber bestätigt, dass nichtionisierende Strahlung Auswirkungen auf die Hirnströme und auf einzelne Zellen haben kann. Diese Effekte sind jedoch sehr schwach und teilweise fast nicht nachweisbar.
Dass keine neuen Hinweise gefunden werden, gab die aus industrienahen Mitgliedern bestehende Leitungsgruppe des NFP-57 bereits lange zum Voraus bekannt. Nämlich bereits bei der Verteilung der Forschungsgelder im Februar 2007. Zitat“ Die vielfältigen Fragen nach dem gesundheitlichen Risiko werden nicht abschliessend beantwortet werden können.“
Der Nationalfonds ist als Stiftung organisiert und verteilt jährlich 700Millionen an Forschungsgeldern. Die Kasse wird gespiesen aus Steuergeldern und anderen Zuwendungen. Jetzt, wo die Steuergelder nicht mehr so üppig fliessen, liegt der Zufluss eher bei den anderen Zuwendungen. Und wer da schon ein paar Milliönchen übrig hat, darf keinesfalls erzürnt werden.
Gab es Resultate, die Sie persönlich verblüfft haben?
Eigentlich nicht. Sie lagen im erwarteten Rahmen, indem frühere Resultate bestätigt wurden oder ergänzende Aspekte dazukamen. Interessant ist sicher, dass erneut nachgewiesen werden konnte, dass auch Wirkungen auftreten, die unterhalb des Bereichs der reinen Wärmeerzeugung durch die Strahlung liegen. Der Wirkungsmechanismus ist jedoch noch unbekannt.
Hier bestätigt Prof. Borbély nochmals klar und deutlich, was von den beteiligten Forschungsinstituten erwartet wurde. Nämlich, dass nichts gefunden wird.
Dass es unterhalb des Bereichs von Wärmewirkungen, sogenannte biologische Effekte gibt, hat die industriefinanzierte Forschung, wie sie der Nationalfonds betreibt, stets vehement abgestritten. Obiges Geständnis, dass jetzt plötzlich solche Effekte gefunden wurden, ist wohl eher einem Betriebsunfall bei der Kommunikation der Resultate zuzuschreiben. Strafaktionen von Seiten des Nationalfonds, gegen das renitente Institut sind zu erwarten.
Fast zeitgleich mit den Resultaten des Forschungsprogramms erschienen im Mai 2011 in der Presse Berichte über die Studie eines Lausanner Biologen, die besagt, dass Bienen von der Mobiltelefonie massiv gestört würden. Gehörte diese Studie auch zu Ihrem Programm?
Nein, sie hatte keinen Bezug zu uns. Ich weiss auch nicht, ob die Resultate schon in wissenschaftlichen Publikationen erschienen sind. Wichtig ist, dass solche Untersuchungen jeweils von anderen Forschern verifiziert werden. In den Medien und im Internet lässt sich sehr vieles zum Thema nichtionisierende Strahlung lesen, das wissenschaftlich noch nicht bestätigt oder gar nicht haltbar ist.
Es interessiert die Bevölkerung wenig bis gar nicht, ob die Studie von Dr. D. Favre jemals von einigen grauen Eminenzen begutachtet, vielleicht in 6-8 Jahren einmal auf Englisch in einem amerikanischen Wissenschaftsjournal erscheint oder nicht. Die Bevölkerung ist einzig daran interessiert, ob nächstes und übernächstes Jahr noch genügend preiswertes Obst auf dem Markt erhältlich sein wird.
Die Favre-Studie und die vorangegangen umfangreichen Arbeiten von Dr. U. Warnke sowie der grosse Gigaherz-Bienenversuch von 2007-2009 lassen befürchten, dass das kaum mehr der Fall sein wird. Siehe unter /gigaherz-und-die-bienen/ und /der-gigaherz-bienenversuch/
Das Internationale Mobbingzentrum der Mobilfunkbetreiber in München hat bereits versucht, die Arbeit von Favre zwecks Verleugnung und Verdrehung der Fakten zu wiederholen, was indessen infolge mangelhafter Kenntnisse in der Imkerei, sowie in der Akustik und Elektronik, jämmerlich gescheitert ist.
Die Krebsforschung wurde im NFP 57 explizit nicht ins Zentrum gestellt. Warum?
Bei der Krebsforschung wird vieles durch andere internationale Studien schon abgedeckt. Zudem hätten die finanziellen Mittel und der vorgegebene Zeitrahmen des NFP 57 ein solches Vorhaben gar nicht ermöglicht.
Da es beim Thema Krebs durch Mobilfunk um einen Bereich geht, welcher ihren übrigen Hauptsponsoren das Genick brechen könnte, reagierte man beim Nationalfonds bisher nicht nur ablehnend auf entsprechende Beitragsgesuche, sondern direkt wütend. /swiss-hot-water-bottles/
Und hier noch das Neueste von anderer Seite über Mobilfunk und Krebs:
In der Brasilianischen Stadt Belo Horizonte (2.4Mio Einwohner) wurden von 1996 bis 2006 in den 9 Stadtbezirken insgesamt 856 Mobilfunkantennen (Basisstationen) errichtet. 40% davon allein im Bezirk Centro Sul. Die geringste Antennendichte mit 5% befindet sich im Bezirk Barreiro. Im Centro Sul lag die Anzahl Krebstote in dieser Zeitspanne bei 5.83 je 1000 (lebende) Einwohner und im Bezirk Barreiro 2.05 je 1000 Einwohner. Ersteres liegt 2.8mal höher als in einem schwach bestrahlten Gebiet. Dies trotz Einhaltung der Schweizerischen Anlage-Grenzwerte.
Siehe unter /belo-horizonte-ein-neues-reizwort-fuer-die-mobilfunkbetreiber/ Belo Horizonte – ein neues Reizwort für die Monilfunkbetreiber und /belo-horizonte-kein-schoener-horizont-fuer-die-mobilfunkbetreiber/
Zu einem bedenklichen Befund kam ein Team der Forschungsstiftung IT’IS bei den Induktionsherden. Darf eine Schwangere nun nicht mehr kochen?
Doch. Wenn sie 10 bis 20 Zentimeter Abstand zum Herd einhält, nimmt die Magnetfeldstärke bereits massiv ab. Es wurde jedoch nicht die gesundheitliche Gefährdung des Fötus untersucht, sondern nur die Tatsache nachgewiesen, dass die zulässigen Grenzwerte überschritten werden. Aber es gilt natürlich, Vorsicht walten zu lassen und insbesondere das ungeborene Leben gut zu schützen.
10 bis 20cm Abstand zum Herd bedeuten immer noch Magnetfeldstärken zwischen 3 und 26 Mikrotesla, je nach Herdtyp. Und im Schnitt um die 10 Mikrotesla. Ungeborenes Leben solchen Belastungen auszusetzen, muss nach heutigen Erkenntnissen unabhängiger Fachleute, als fahrlässig bis kriminell bezeichnet werden.
Als Vergleich dazu sagt die Internationale Krebsagentur IARC, dass im Niederfrequenzbereich Krebsentstehung bei 0.4 Mikrotesla und höher möglich sei. Das heisst, in Stufe 2B eingereiht wurde. Auf Stufe 2B befindet sich auch das in der Schweiz seit Jahren verbotene Schädlingsbekämpfungsmittel DDT. Nähere Angaben zu den Induktionsherden finden Sie unter /gigaherz-patent-bestaetigt/
Im Rahmen des NFP 57 wurde erstmals genauer untersucht, wie viel Strahlung im Alltag die Menschen in der Schweiz insgesamt ausgesetzt sind. Was sind die wichtigsten Erkenntnisse?
Es zeigte sich, dass das Handy für die meisten Menschen in der Schweiz die wichtigste Strahlungsquelle ist. Wer mit Kopfhörern telefoniert, kann die Strahlung auf sein Gehirn um das Zehnfache senken.
Wer behauptet ein 2Watt Handy, während 4 Minuten täglich sei belastender als der 24-Stunden, 365 Tage im Jahr sendende, 7500Watt ERP-Mobilfunksender auf dem Nachbardach oder die 230kV/2000Amp.- Hochspannungsleitung vor dem Haus, versteht vom Thema EMF so gut wie gar nichts. Sehen Sie dazu nach, unter /nfp57-mobilfunk-strahlungsmessung-mit-dem-zufallsgenerator/ die NFP-57 Strahlungsmessungen mit dem Zufallsgenerator oder unter
/basler-immissionskataster-eine-plumpe-faelschung/ der Basler Immissionskataster, eine plumpe Fälschung. Etwas über Hochspannungsleitungen finden Sie unter /weshalb-darf-ein-ew-direktor-in-den-freiburger-nachrichten-dermassen-luegen/
Wenn ich kurz vor dem Schlafen mit dem Handy telefoniere, verändern sich gemäss Forschern der Universität Zürich meine Hirnströme, aber die Schlafqualität sei deswegen nicht schlechter.
Ja, dem ist so. Das Team von Peter Achermann konnte nachweisen, dass sich die Hirnstromwellen von Testpersonen verändern, wenn sie vor dem Schlafen eine halbe Stunde lang Mobilfunkstrahlung ausgesetzt werden. Die subjektiv wahrgenommene Schlafqualität und die gemessene Struktur des Schlafes wurden jedoch nicht beeinflusst.
Ein Musterbeispiel eines Studienkonzepts das gar keine Effekte zeigen kann. Denn 30 Minuten Teilkörper-Bestrahlung reichen bei jungen, gesunden Männern, die als Probanden teilnahmen, bei Weitem nicht aus um die 5 Knöpfe zu verwechseln, welche abwechselnd, je nach Aufgabenstellung gedrückt werden mussten.
Da hätte schon 2 mal 4 Stunden intensiv an einem Verkehrssimulator gearbeitet werden müssen, unter Verhältnissen wie diese einem Bus-Chauffeur zu Stosszeiten zugemutet werden, und dann die Anzahl Verkehrsunfälle oder fast-Unfälle gezählt werden müssen.
Noch irreführender waren die anschliessenden Aufnahmen der Hirnströme der Probanden. Denn diese Schlafanalysen erfolgten komplett ohne jede Bestrahlung. Ganz im Gegensatz zu denjenigen geplagten Menschen, die eine Mobilfunkantenne auf dem Nachbardach haben, die ihnen während der ganzen Nacht ohne Unterbruch voll in das Schlafzimmer einstrahlt. 7 Nächte die Woche. 365 Nächte im Jahr.
Näheres dazu unter /veruntreut-der-nationalfonds-millionen-an-steuergeldern/
Es wurden auch neue Forschungsmethoden ausprobiert. Waren auch bahnbrechende darunter?
Faszinierend sind sicherlich die Computersimulationen der Strahlungswirkung auf das Hirn und auf den Fötus. So, wie es nun das Team von Niels Kuster von der IT’IS gemacht hat, hat man dies noch nie gesehen. Auch das Gerät von Andreas Christ und Myles Capstick, das erlaubt, Zellen gleichzeitig zu bestrahlen und mikroskopisch zu untersuchen, bringt neue Einblicke.
Eine Erhebung ergab, dass selbst Menschen, die sich als elektrosensibel bezeichnen, nichtheftiger auf Strahlen reagieren als andere auch. Sind sie alle Hypochonder?
Das ist eine sehr schwierige Frage. Die Wirkung der Strahlung konnte tatsächlich noch nie wissenschaftlich nachgewiesen werden, aber das Leiden dieser Menschen ist echt.
Der Bevölkerung vorgaukeln, eine gesundheitliche Schädigung sei nicht zu erwarten. Bei Elektrosensiblen handle es sich um Simulanten, Psychopaten oder IV-Betrüger und gleichzeitig, hintenherum die eigenen Büroräume für fast eine halbe Million abschirmen lassen! Auf Kosten der Steuerzahler, versteht sich! So geschehen bei Luzerns Staatsanwälten, als sie neue Büroräume entlang einer Bahnlinie beziehen mussten. In der Finanzbuchhaltung des Kantons wurden die Abschirmkosten als Anschaffung von Mobiliar deklariert. So um die Fr. 77‘000.- pro Schreibtisch. Alles nachzulesen unter /schweizer-justizbehoerden-werden-vollends-unglaubwuerdig/
Im Labor reagieren menschliche und tierische Zellen stark auf nichtionisierende Strahlung. Trotzdem geben die Forscher Entwarnung. Warum?
Während sich bei ionisierender Strahlung eine direkte Schädigung der DNA klar nachweisen lässt, war dies bei nichtionisierender Strahlung im Laborversuch mit den menschlichen Zellen nicht der Fall. Es wurden zwar vermehrt Strangbrüche beobachtet. Dabei scheint es sich jedoch nicht um eine direkte Schädigung zu handeln, sondern eher um eine Beeinflussung des permanent ablaufenden Aufbau- und Abbauprozesses der DNA. Die Forscher glauben, dass die Zellen die festgestellten Strangbrüche gut selber reparieren können. Diese Erkenntnis gilt jedoch nur für diesen Versuch mit einem 50-Hertz-Magnetfeld. Für höhere Frequenzen und andere Zelltypen wäre noch weitere Forschung angezeigt. Allerdings ist gemäss unserem bisherigen Wissensstand der Effekt bei Hochfrequenzen noch geringer.
Und unser Wissensstand geht dahin, dass die Deutsche Strahlenschutzkommission versucht hat, die Daten für höhere Frequenzen zu vernichten. Siehe unter /strahlenschutzkommission-will-forschungsergebnisse-vernichten/
Können Sie ausschliessen, dass Sie in 10 Jahren nicht zu einem anderen, weniger optimistischen Resultat kommen als heute?
Nein, ausschliessen kann und soll man das nicht. Die Wissenschaft kann nur beweisen, dass etwas da ist. Nicht, dass etwas nicht da ist.
Und trotzdem wird im NFP-57 krampfhaft versucht, zu beweisen, dass man nichts gefunden habe.
Welche Hausaufgaben erwarten die Bundesbehörden aufgrund der Resultate von NFP 57?
Das BAFU und das Bundesamt für Gesundheit haben die Aufgabe, die Umwelt und die Bevölkerung zu schützen, zum Beispiel durch die richtigen Grenzwerte. Die vorliegenden Resultate bieten keinen Anlass, die Grenzwerte zu verschärfen. Umgekehrt gibt es auch keine Grundlage, sie zu lockern. Wichtig scheint mir zudem, dass in weitere Forschungsprojekte investiert wird.
Im sozialwissenschaftlichen Teil des Forschungsprogramms wird aufgezeigt, dass zwischen Forschung und Bevölkerung ein Kommunikationsmanko besteht. Was wissen die Menschen denn nicht?
Einige technische Aspekte sind oft ungenügend bekannt. So wissen nur die wenigsten, dass die Strahlenbelastung durch das eigene Handy bis zu 1000-mal stärker sein kann als diejenige der Mobilfunkantenne in der Nachbarschaft. Zudem ist auch wenig bekannt, dass die Mobiltelefone bei grösserer Distanz zur Antenne stärkere Strahlung aussenden, weil sie mit dieser Kontakt aufnehmen und aufrechterhalten müssen. Von daher wäre eine Antenne mitten in der Ortschaft eigentlich besser als in weiter Entfernung.
Das ist lausigste Mobilfunk-Propaganda. Ein sendendes Handy der neuen Generation am Ohr, erzeugt am Kopf des Handyaners ein Feld von maximal 35V/m. Die Antenne auf dem Nachbardach mindestens 3.5V/m in dessen ganzer Wohnung. Das wäre bloss 10 mal und nicht 1000 mal stärker. Der Mobildunksender auf dem Nachbardach sendet jedoch 24 Stunden am Tag ohne jeden Unterbruch. Das Handy wenn es hoch kommt 10Minuten. Das ist, wenn die 24-Stunden Belastung herangezogen wird, 14.4mal weniger als die benachbarte Antenne.
Abgesehen davon, wird niemand gezwungen sich so ein Strahlenscheit an den Schädel zu halten. Dessen Gebrauch ist absolut freiwillig. Die Antenne auf dem Nachbardach dagegen wird den Leuten aufgezwungen
Man hat ebenfalls herausgefunden, dass Menschen, die der Technik gegenüber positiv eingestellt sind, beruhigende Forschungsresultate als beruhigend empfinden. Skeptische Menschen werden durch beruhigende Resultate noch misstrauischer.
Das ist eine Frage des Vertrauens. Viele Menschen misstrauen den Behörden und der Wissenschaft. Sie fürchten, manipuliert zu werden. Für die Kommunikation bringt dies sicher grosse Herausforderungen.
Gerade das NFP 57-Forschungsprogramm hat wieder gezeigt, wie die Bevölkerung für dumm verkauft wird. Der Nationalfonds weigert sich nach wie vor stur, die 40 Forschungsarbeiten, so wie diese abgeliefert wurden, in den 3 Landessprachen zu veröffentlichen. Die Bevölkerung darf nur die Synthese der industrielastigen Forschungsgruppe erfahren.
Gegen den Nationalfonds wurde deshalb sogar eine stiftungsrechtliche Aufsichtsbeschwerde geführt. Siehe unter /stiftungsaufsichtsbeschwerde-abgewiesen/
Organisationen, die sich für den Schutz gegen Strahlung einsetzen, kritisieren, dass sie an der Studie zu wenig mitarbeiten konnten.
Ja, wir haben von Anfang an Anfragen erhalten, vereinzelt war auch Misstrauen zu spüren. Doch in einem wissenschaftlichen Nationalfonds-Projekt können wir weder die Industrie noch andere Interessenvertreter als Partner hinzunehmen.
Entgegen den Bedingungen auf Grund deren der Bundesrat die 5 Millionen an gebundenen Forschungsgeldern für Industrie-unabhängige Forschungsprojekte über die gesundheitlichen Auswirkungen von NIS bewilligte, holten die Nationalfonds-Gewaltigen die Industrie in Form einer Leitungsgruppe über die Hintertreppe wieder ins Haus.
Die Zusammensetzung der Leitungsgruppe liess jedem sachverständigen Mobilfunkkritiker, egal ob Messtechniker oder Wissenschafter, die Haare zu Berge stehen.
2 ICNIRP-Mitglieder (Ahlbom und Cardis) und 3 Industrievertreter. (J.Bach Andersen, Y.Hamnerlus und D.Leszzcynski) nebst 2 Vertretern des Bundes (BAFU und BAG) und dem Präsidenten Prof. em. Dr. A. Borbély, alles Ausländer.
Näheres dazu unter /nfp-57-der-skandal-geht-weiter/
Nachdem die Zusammensetzung der Leitungsgruppe und die Studienkonzepte bekannt waren, blieb den schweizerischen Schutzorganisationen nichts mehr anderes übrig, als ihre Mitglieder dringend von einer Teilnahme als Versuchsperson zu warnen. Nicht zuletzt basierend aus den Erfahrungen im Deutschen Mobilforschungsprogramm, in welchem die Probanden nach allen Regeln der Kunst für dumm und dämlich gehalten oder als Psychos verkauft wurden. Die regelrechte Hetzjagd auf elektrosensible Menschen ist unter anderem beschrieben unter /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-1/, /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-2/ und /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-3/
Das Misstrauen gegenüber dem NFP-57 ist gerechtfertigt:
An ihrer internationalen Konferenz in Lyon (F) hat die Krebsagentur der WHO am 31.Mai 2011 Mobilfunkstrahlung und andere Funkanwendungen fast einstimmig in die Stufe 2B eingestuft. Das heisst so viel, wie vorher unbedenklich und jetzt neu möglicherweise krebserzeugend.
Zuvor wurden verschiedenen Wissenschaftlern, deren Nähe zur Telekommunikationsindustrie bekannt ist, das Stimmrecht entzogen.
Unter andern auch Wissenschaftlern die in der Leitungsgruppe des schweizerischen nationalen Forschungsprogramms NFP-57 tätig waren. Was die Glaubwürdigkeit der von dieser Leitungsgruppe verfassten Synthese und Medienmitteilungen zum NFP-57 arg strapaziert.
In der selben Stufe 2B, das heisst, möglicherweise krebserzeugend befinden sich auch Stoffe wie das Schädlingsbekämpfungsmittel DDT, welches in der Schweiz seit Jahren verboten ist.
Auch niederfrequente Magnetfelder, wie sie von Hochspannungsleitungen und Trafostationen ausgehen, sind schon seit 10 Jahren in der Kategorie 2B. Bestens bekannt ist hier das gehäufte Auftreten von Kinderleukämie entlang von Hochspannungsleitungen.
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