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Kranke Kühe und blinde Kälber jetzt auch beim Beobachter

Kranke Kühe und blinde Kälber jetzt auch beim Beobachter

Was ist los bei der 14-täglich erscheinenden Schweizer Zeitschrift „Der Beobachter“ ?

von Hans-U.Jakob, 25.12.02

Anstatt wie alljährlich in der Vorweihnachtszeit die Sektenpaparazzis Frischknecht, Stamm und Co. auf die Elektrosmog-Betroffenen der Schweiz zu hetzen und diese lächerlich zu machen, kommt der Beobachter jetzt vorsichtig erstmals mit Mobilfunkschäden auf einem Bauernhof. Weshalb, so fragen wir uns, verzichtet der Beobachter in diesem Jahr auf die fürstliche Belohnung der Mobilfunkbetreiber in Form von millionenschweren Inserateaufrägen? Und wo sind sie geblieben die durchsichtigen PR-Beiträge der Mobilfunker, welche dem Beobachter-Leser weismachen wollten, dass 60% Schlaflose in der Bevölkerung durchaus der Normalität entspreche? Wo sind die guten Ratschläge für Beobachter-Leser geblieben, bei Schlaflosigkeit einfach die Farbe des Bettzeuges zu wechseln? (wahrscheinlich auf Orange und mit Sunrise gewaschen?)

Vorsichtig kommt er jetzt der Beobachter, aber er kommt. Da drängt sich einem schon der Vergleich mit der feuchten Zündschnur auf, denn so weit kann ja der Weg von Zürich nach Reutlingen bei Winterthur, wo der beschriebene Rütihof steht, gar nicht sein, dass man dazu 16 Monate benötigt, wie die Beobachter-Redaktion. Denn genau 16 Monate ist es her, seit die Gigaherz-Seite erstmals von den verheerenden Schäden berichtete, welche die Strahlung der Mobilfunkantenne bei Bauer Hans Sturzenegger anrichtet.

Sind dem Beobachter wegen seiner Mobilfunkfreundlichkeit am Ende zu viele Abonnenten davongelaufen? Oder ist es die unbekannte Investorengruppe, welche die Zeitschrift kürzlich übernommen hat? Oder gar die neue Chefredaktion, welche vom neuen Besitzer installiert wurde?
Sei dem wie es wolle, die Schweizerische Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener dankt dem Beobachter jedenfalls für das unerwartete Weihnachtsgeschenk in Form der begonnenen Kehrtwende und hofft, dass er bei den zu erwartenden Strafaktionen der Mobilfunkbetreiber nicht gleich wieder umgeblasen wird. Denn diese Strafaktionen folgen so sicher wie das Amen in der Kirche.

Apropos Kirche, welcher Sekte könnten jetzt Sturzeneggers kranke Kühe und Kälber wohl zugeordnet werden? Diese Frage hat mit Sicherheit die Beobachter-Redaktion dazu bewogen, vorerst einmal mit dem unverdächtigen Tierbereich zu beginnen. Obschon es durchaus möglich wäre, Sturzeneggers einst so prächtigen Tieren in ihre grossen Plüschohren einzuflüstern, sie würden sich ihre Krankheit nur aus lauter Angst vor der Antenne einbilden.

Item, so ganz sauber von Mobilfunkpropaganda ist der Beobachter-Artikel vom 24.12.02 auch wieder nicht. So steht doch da Zitat: „Kein seriöser Wissenschafter konnte bisher einen direkten Zusammenhang zwischen Mobilfunkantennen und bestimmten Krankheiten zweifelsfrei belegen.“ Ende Zitat
Hier sei die Frage erlaubt, wie denn die Beobachter-Redaktion mit ihren höchst bescheidenen Kenntnissen der Materie einen seriösen, von einem unseriösen Wissenschafter unterscheiden will? Etwa mit Hilfe der Schweizerischen Energiestiftung, welche als oberfaulen Kompromiss dem Beobachter immer noch Grenzwerte von 0.6V/m (Volt pro Meter) vorschlägt, obschon längstens hinreichend bekannt und belegt ist, dass bei diesen 0.6V/m gut 12% der Bevölkerung leiden. Diese 0.6V/m erlauben den Betreibern noch ein uneingeschränktes Geschäften, füllen aber auf der andern Seite auch sehr schön die Wartezimmer der Aerzte. Auch diejenigen der Aerztinnen und Aerzte für Umweltschutzt, die mit der Energiestiftung eng gekoppelt sind.

Gigaherz kann dem Beobachter zur Unterscheidung von seriösen und unseriösen Wissenschaftern eine sehr einfache, aber höchst treffsichere Methode anbieten.
Diese lautet: Zuerst immer abklären von wem eine zu betrachtende Studie finanziert worden ist. Wenn dies so ist, wie bei der im Beobachter zitierten ETH-Studie Dürrenberger unter dem Namen „Nachhaltiger Mobilfunk“ ist nämlich das Resultat zum vornherein klar.
Kein vernünftig denkender Mensch verlässt sich doch auf ein Studie, die allein von den Mobilfunkbetreibern mit 5 Millionen voll finanziert wird und bei welcher sich die Mobilfunkbetreiber das Verfassen der Schlussfolgerungen und der Zusammenfassung vorbehalten haben.

Zum Schluss haben die Beobachter Redaktoren auch noch gleich die beiden Schweizerischen Ombudsstellen „verwechselt“.
Die Ombudsstelle Mobilkommunikation und Umwelt in Bern gehört den vereinigten Schweizer Mobilfunkbetreibern und wurde von diesen mit einem Startkapital von 1 Million Franken versehen. Kommentar überflüssig!
Die im Beobachter-Artikel nicht erwähnte Ombudsstelle Mobilkommunikation und Gesundheit in Schwarzenburg gehört der Schweizerischen Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener und arbeitet für Erstauskünfte gratis und beim Erstellen von Einsprachen, Rekursen, Gutachten und Messprotokollen zum Selbstkostenpreis.
Tel 031 731 04 31 . 08.00 bis 21.00 Uhr auch Samstags.

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Beitrag Nr.368 vom 16.9.01

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