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Liechtenstein: Erpressungsversuche gehen weiter

Die Regierung des Fürstentums Liechtenstein wird von den Mobilfunkbetreibern weiterhin erpresst. Dies geht aus einer Medien-Mitteilung vom 29.4.09 hervor.

Die Medien-Mitteilung der FL-Regierung vom 29. April 2009

 

pafl: Fortschrittsbericht zur Erreichung der ab 2013 gültigen Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung verabschiedet.

 


Reg_gebaeude_Vaduz.jpgBild links: Das Regierungsgebäude in Vaduz

Vaduz (ots) – Vaduz, 29. April (pafl) – Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 28. April 2009 einen Bericht und Antrag über die Erreichung der Grenzwerte für nichtionisierende Strahlung im Bereich Mobilfunk nach der „Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung“ (NISV) verabschiedet. In ihren Berichten für das Jahr 2008 sagen die Mobilfunkanbieter aus, dass sie sich bei Beibehaltung der ab 2013 gemäss Umweltschutzgesetz geltenden Grenzwerte aus Liechtenstein zurückziehen werden, da der Betrieb von Mobilfunknetzen aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht mehr machbar sei.

 

Gemäss den Mobilfunkanbietern ist die mobile Kommunikation in der heutigen Abdeckung, Zugänglichkeit und Qualität mit den vorgesehenen Grenzwerten in technischer Hinsicht auch bei einem Ausbau der Antennenstandorte um den Faktor 7 bis 10 nicht mehr erreichbar. Die technische Abwicklung der neuen Multimedia- und Breitbanddienste sei in Frage gestellt, die dazu notwendigen technischen Standards könnten nicht derart installiert und betrieben werden, dass die Einhaltung möglich sei.

 

Der Landtag hatte im Mai 2008 beschlossen, die Strahlungsgrenzwerte für Sendeanlagen von zellularen Mobilfunknetzen und von Sendeanlagen für drahtlose Teilnehmeranschlüsse im  Umweltschutzgesetz festzuschreiben. Bis Ende 2012 wurden dieselben  Grenzwerte festgelegt, wie sie auch in der Schweiz gelten; ab dem Jahre 2013 legte der Landtag um einen Faktor 10 tiefere Werte fest. In der NISV wurde festgelegt, dass die Betreiber jährlich einen Bericht zu erstellen haben, in welchem die Fortschritte darzustellen sind, um diese Vorgaben für das Jahr 2013 zu erreichen und die Regierung dem Landtag einen Fortschrittsbericht zur Kenntnis zu bringen hat.

Ende der Pressemitteilung

Den entsprechenden Auszug aus dem Liechtensteinischen Umweltschutzgesetz finden Sie unter /regierung-von-liechtenstein-macht-ernst-mit-der-grenzwertsenkung-im-mobilfunk/

 



Stellungnahme von Gigaherz.ch zu der Medien-Mitteilung der Regierung vom 29. April 2009 betreffend Fortschrittsbericht



Die gesamte vom Drahtlos-Wahnsinn befallene Welt blickt zur Zeit gespannt nach Liechtenstein.


Next_up.jpg
Bild links: aus http://www.next-up.org



Bereits heute mit Signalwirkung


Der neue Liechtensteinische NIS-Grenzwert ist für unzählige elektrosensible Menschen ein Hoffnungsschimmer, in dieser total verstrahlten Welt doch noch einigermassen menschenwürdig überleben zu können. 

Die Liechtensteinischen 0.6V/m (=0.000956W/m2), obwohl erst ab 2013 gültig, haben bereits heute Signalwirkung auf alle europäischen Gerichtshöfe. Dieses Präjudiz ist es, was die Mobilfunkbetreiber fürchten wie der Teufel das Weihwasser und nicht die angeblichen technischen Schwierigkeiten.  Deshalb versuchen Sie den Landtag weiterhin unter Druck zu setzen, man könnte auch sagen zu erpressen.



Multimedia- und Breitbanddienste auch unterhalb 0.6V/m möglich


Dass auch unterhalb der angestrebten 0.6V/m Multimedia- und Breitbanddienste betrieben werden können, beweist der Schweizer Mobilfunkanbieter Sunrise-TDC.  Dieser versucht jetzt auf der Schweizer Seite dem Rhein entlang einige Antennen aufzustellen, deren Strahlung für Liechtenstein bestimmt ist.  Wir haben exakte Zahlen und Fakten aus einer in Räfis geplanten Anlage, welche zur Hauptsache für Liechtenstein bestimmt ist.

Im Gegensatz zu Liechtenstein, wo die Datenblätter von Mobilfunkanlagen immer noch als Staatsgeheimnis gehütet werden, müssen diese in der Schweiz öffentlich gemacht und an alle interessierten Kreise Kopien  davon abgegeben werden. So auch an uns, weil wir von Anwohnern der geplanten Anlage in Räfis um fachtechnische Hilfe gebeten wurden.

Die geplante Anlage in Räfis ist als eine reine UMTS-Anlage für Breitband- und Multimediadienste konzipiert und strahlt mit einer Leistung von nur 600Watt ERP in Richtung Buchs (Schweiz) und mit einer Leistung von 2100Watt ERP in Richtung Vaduz-Schaan (Azimut 80°)

An der Landesgrenze kommen davon noch 0.26V/m an und auf der Hauptstrasse Vaduz-Schaan sind es noch 0.15V/m.  Mit diesen 0.15V/m will also TDC-Sunrise Schweiz, den Liechtensteinischen Mobilfunkanbietern Kunden abjagen.  Na Also! Geht doch!

Mehr über die Anlage Räfis steht unter /strahlen-angriff-auf-liechtenstein/

und mehr über frühere Erpressungsversuche unter /swisscom-erpresst-regierung-von-liechtenstein/

 

Für die Fachstelle Nichtionisierende Strahlung


Der Schweiz. Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener

Gigaherz.ch

Hans-U. Jakob

Von Hans-U. Jakob

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