NFP-57: Die öffentliche Informationsveranstaltung
von Hans-U. Jakob, 21.5.2011
Am Freitag, den 20. Mai fand also am Sitz des Nationalfonds in Bern die öffentliche Informationsveranstaltung zum Nationalen Forschungsprogramm NFP-57 – Nichtionisierende Strahlung, Umwelt und Gesundheit – statt.
<<<Bild links: Auditorium des Nationalfonds
Das Forschungsprogramm, bestehend aus 11 Projekten mit insgesamt 42 wissenschaftlichen Arbeiten wurde vom Leiter der Leitungsgruppe Prof Dr. Alexander Borbèly in atemberaubendem Tempo in knapp 45 Minuten ohne Mikrophon und Lautsprecher in kaum verständlicher Lautstärke abgehandelt. Eine lästige Pflichtübung für den Professor und eine Zumutung für die 100 Teilnehmer.
Die Teilnehmer kamen vorwiegend aus dem Kader kantonaler Umweltämter und kantonaler Vollzugsbehörden. Auch einige kantonale Gerichtsinstanzen waren vertreten. Etwa 1/3 stammten von regionalen und schweizerischen NIS-Schutzorganisationen
Dafür hat die Schweizer Bevölkerung jetzt also 5 Millionen an Steuergeldern aufgeworfen um am Ende mit einer solch minimalistischen Darbietung abgespiesen zu werden. Nicht einmal eine Folie pro abgelieferte wissenschaftliche Arbeit !
Der professorale Vortrag hat trotzdem aufgezeigt, dass durch den Einfluss der EM-Strahlung die DNA-Synthese (Reproduktion) beeinträchtigt wird, dass EM-Strahlung doppelt so tief in die Schädel von Kindern eindringt wie bei Erwachsenen, dass Veränderungen der Hirnströme im Schlaf nach dem Telefonieren auftreten, dass es bei der Belastung verschiedener Kopfregionen sehr stark auf den Typ des Handys ankommt, dass auch in der Schweiz „Nicht-Thermische“ Effekte der Mobilfunkstrahlung bestätigt wurden – und mithin die auf der alleinigen Vermeidung von thermischen Effekten beruhenden alten Grenzwerte aus wissenschaftlicher Sicht revidiert werden müssten.
An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die Verschlechterung der Reproduktionsfähigkeit der DNA, wie sie Prof. Primo Schär im NFP-57 bestätigte, bei vielen Forschern im Verdacht steht, für die Entstehung von Krebs, unter anderem auch von Hautkrebs, zu sein
Diese sehr interessanten Schlussfolgerungen der jahrelangen NFP57-Forschung wurde allerdings von Prof. Borbèly nicht gezogen, er zog es vielmehr vor, auf ein weniger vermintes Feld auszuweichen, die Induktionskochherde.
Aber da hat Gigaherz doch schon vor 10 Jahren publiziert, dass Schwangere nur mit 1.2m langen Kochlöffeln arbeiten sollten.
Aus der Sicht der Bundesämter BAFU und BAG zog Dr. Jürg Baumann dann doch noch etwas andere Schlussfolgerungen:
Nämlich, dass nichtthermische Effekte hochfrequenter elektromagnetischer Felder jetzt nicht mehr abstreitbar wären und dass biologische Effekte noch Stunden nach der Exposition feststellbar seien.
Diese Situation sei für die Bundesämter ungemütlich und eine Verwässerung oder gar Aufhebung der Grenzwerte, wie diese jetzt von der Industrie gefordert werde, komme nicht in Frage.
Auch die Beantwortung der Publikumsfragen, die zuvor schriftlich eingereicht werden mussten, wurden im Schnellzugstempo durchgepeitscht. Notitzen zu machen war völlig unmöglich. Dafür wurde am Schluss mitgeteilt, die Fragebeantwortung werde nicht, wie aus dem Publikum gewünscht, auf der Webseite des NFP-57 veröffentlicht.
In der Diskussion weigerte sich der Nationalfonds weiterhin absolut stur, die 42 Arbeiten aus den ingesamt 11 Projekten herauszugeben. Und in deutscher Sprache schon gar nicht.
Das Volk, welches die Studien mit 5 Millionen Franken Steuergeldern finanziert hat, darf nur wissen, was die industrielastige Leitungsgruppe von den 42 Arbeiten hält und in einer sogenannten 45-Seitigen Synthese zusammenfasst. In die Oeffentlichkeit gelangten bis anhin gezielt gesteuert, nur diejenigen Arbeiten welche Mobilfunkstrahlung auf skandalöse Weise verharmlosen. (ZB von Röösli und Achermann)
Die Veröffentlichung der übrigen Arbeiten würde im Laufe der nächsten 3 Jahre in englischer Sprache in wissenschaftlichen Zeitschriften erfolgen. Wer Genaueres wissen wolle solle halt Englisch lernen und 6 wissenschaftliche Zeitschriften abonnieren.
Übrigens: beim Kurzwellensender Schwarzenburg wurde die entscheidende Melatoninstudie erst 8 Jahre nach dem Abbruch des Senders publiziert und die 2.Melatoninstudie bei Kühen steht auch 13 Jahre nach Senderabbruch immer noch aus.(!)
Beim Mobilfunk soll jetzt vorerst offensichtlich einmal zuerst ungestört die 4. Handygeneration – 4G oder LTE – implementiert werden können, bevor weitere Studien an die Öffentlichkeit gelangen. Ferner werden demnächst 1.5 Milliarden durch die Versteigerung von neuen Mobilfunkfrequenzen in der Staatskasse erwartet. Auch dieser Vorgang darf nicht gestört werden!
Gigaherz wird an der nächsten Vorstandssitzung darüber entscheiden, ob gegen den Nationlfonds strafrechtlich vorgegangen werden soll.
Es kann ja nicht sein, dass 5 resp. 4 Millionen an Steuergeldern verbraten wurden um am Schluss mit einer sogenannten Synthese von (inhaltlich) 45 Seiten und einem husch-husch PP-Vortrag von 45 Minuten abgespiesen zu werden. Dazu erst noch mit dem Fazit, ein Zusammenhang der gefundenen Effekte konnte mit hochfrequenten Elektromagnetischen Feldern nicht in Zusammenhang gebracht werden.
Die 42 Forschungsarbeiten müssen unverzüglich, vollumfänglich auf den Tisch. Und zwar in den Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch.
Ferner muss nachgewiesen werden, wozu und wie und warum allein für die Administration eine volle Million abgezweigt wurde. Wenn doch die Koryphäen aus der industrienahen Leitungsgruppe allesamt verkünden, sie würden ehrenamtlich arbeiten.
Weitere Informationen zum NFP-57 unter:
/veruntreut-der-nationalfonds-millionen-an-steuergeldern/
/nfp-57-manipulation-der-oeffentlichen-meinung/
/stiftungsaufsichtsbeschwerde-abgewiesen/
/nfp57-der-skandal-ist-perfekt/
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/bundesrat-wuenscht-starke-industriepraesenz-im-forschungsprogramm-nfp-57/
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