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NFP-57: Herr Brauchbar findet’s brauchbar


Verbot.JPGMathis Brauchbar, der Umsetzungsbeauftragte im nationalen Mobilfunk-Forschungsprogramm NFP-57 bittet um Richtigstellung der Gigaherz-Publikation unter https://gigaherz.ch/1631 mit dem Titel „NFP-57 – Der Skandal gegt weiter“.

Publiziert bei gigaherz.ch am 21.8.2010

Er schreibt uns: „Wir bitten Sie um Richtigstellung einer Reihe von Fehlern, die sich in Ihrem Bericht zum NFP 57 vom 29.7. finden.  Untenstehende Passagen in Schrägschrift sind Ihrem Bericht entnommen. Die Richtigstellungen schliessen sich jeweils daran an.“

2 ICNIRP-Mitglieder (Ahlbom und Cardis) und 3 Industrievertreter. (J.Bach Andersen, Y.Hamnerlus und D.Leszzcynski) nebst 2 Vertretern des Bundes (BAFU und BAG) und dem Präsidenten Prof. em. Dr. A. Borboléy, alles Ausländer.

Dazu folgende Richtigstellung: Mehrfach sind Namen der NFP-57-Experten falsch zitiert: Korrekt wäre Alexander Borbély, Yngve Hamnerius und Dariusz Leszczynski. Der Präsident der Leitungsgruppe ist Schweizer und nicht Ausländer.

Die Leitungsgruppe des NFP 57 besteht aus acht Fachpersonen mit international anerkannter wissenschaftlicher Kompetenz. Davon kommen sechs aus dem Ausland. Keiner dieser Experten ist Angestellter oder Vertreter der Industrie. Sie alle sind akademisch tätig. Zusätzlich zu den acht Mitgliedern der Leitungsgruppe begleiten ein Delegierter des SNF-Forschungsrates sowie zwei Bundesbeobachter aus dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und dem Bundesamt für Umwelt (Bafu) das Programm. Sie haben keine Mitbestimmungsrechte.

Dazu ein Kommentar Gigaherz: Sorry ! Hoffentlich werden dereinst im Himmel die Namen richtig geschrieben, damit sie nicht irrtümlich im Fegefeuer landen.

Der Bundesrat hat sich in der Beantwortung der Anfrage von Nationalrätin Franziska Teuscher vom 23.3.07 glatt geweigert, die Interessenbindung der von uns als Industrievertreter bezeichneten (angeblich unabhängigen) Wissenschafter offenzulegen oder offenlegen zu lassen. Mehr noch: Der Bundesrat hat in seiner Antwort die Nähe zur Industrie sogar als erwünscht bezeichnet: Zitat: „In stark technisch orientierten Forschungsbereichen sind solche Formen der Zusammenarbeit im Sinne des Wissens- und Technologietransfers von der Hochschule zur Industrie erwünscht.“ Ende Zitat.

Und die Bundesbeobachterin aus dem BAG hat sich unseres Erachtens längstens selbst disqualifiziert. Sehen Sie mal nach unter /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-1/ und /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-2/ sowie /elektrosensiblen-hetze-unter-dem-wappen-der-eidgenossenschaft-folge-3/

Zudem hat der Präsident der Leitungsgruppe, Dr. A. Borboléy, schon von Beginn weg (Informationsveranstaltung vom 25.6.2007) verlauten lassen, dass man schon heute sagen könne, dass man nichts finden werde. Was gleichviel bedeutet, wie, dass man nichts finden wolle resp. dürfe

Dazu folgende Richtigstellung: Der Präsident der Leitungsgruppe hat an der erwähnten Veranstaltung gesagt, dass es schwierig sein werde, Effekte nachzuweisen, da bisher wenig über die biologischen Wirkmechanismen  von nicht-ionisierender Strahlung auf Zellen und Organismen bekannt sei.

Dazu ein Kommentar Gigaherz: Daran erinnern sich die Vertreter mobilfunkkritischer Organisationen, die an dieser Veranstaltung teilnahmen, schon etwas anders. Die Aussagen Borbélys brachten das Klima im Saal etliche Male auf den Siedepunkt. Es ging ganz klar daraus hervor, dass man weder an der Zusammensetzung der Leitungsgruppe etwas ändern wolle, noch gewillt sei, etwas Gravierendes herauszufinden.

Obige Fakten haben 2007, nachdem das Programm mit 2-jähriger geschickt inszenierter Verspätung endlich gestartet wurde, zu Anfragen und wüsten Diskussionen im Nationalrat (Bild links) und den beiden Geschäftsprüfungskommissionen geführt.

Dazu folgende Richtigstellung: Das Programm wurde nicht verspätet gestartet. Im März 2005 erfolgte der Beschluss des Bundesrates zur Realisierung des Programms, im November gab der Vorsteher des Departements des Innern das grüne Licht zur öffentlichen Ausschreibung des Ausführungsplans, und im Jahr 2006 wurde nach der Eingabe von 36 Forschungsvorschlägen das zweistufige Evaluationsverfahren vorgenommen. Der Zeitablauf entspricht jenem anderer Nationaler Forschungsprogramme. Das NFP 57 führte unseres Wissens zu einer parlamentarischen Anfrage, die vom Bundesrat beantwortet, aber nicht im Nationalrat diskutiert wurde. In der GPK wurde die Zusammensetzung der Leitungsgruppe des NFP 57 nicht diskutiert.

Dazu ein Kommentar Gigaherz: Sorry! Das Programm wurde nicht nur mit 2- sondern mit 4-jahriger Verspätung gestartet.  Erste Gespräche fanden nämlich bereits Anfangs 2003 statt. Aber bekannterweise durfte ja der Aufbau der UMTS-Netze nicht mit solchen Forschungsprogrammen gestört werden. Sehen Sie dazu nach unter /nationales-forschungsprogramm-wird-verschleppt/

Und ob die Sache in den GPK’s diskutiert wurde! Die Forderungen in der Eingabe von Gigaherz vom 15.5.2007 lauteten auf Streichung der 5 Millionen und wurden sogar beantwortet. Die Antwort lautete sinngemäss: „Die GPK‘s‘ können Entscheide des Bundesrates wohl diskutieren und Empfehlungen dazu abgeben, diese Entscheide aber nicht aufheben.

Die Forscher dürfen also nicht sagen, was sie herausgefunden haben.

Dazu folgende Richtigstellung: Die Forschenden publizieren ihre Forschung unabhängig von der Leitungsgruppe des NFP 57. Eine Reihe von Resultaten wurde bereits in internationalen Forschungsjournalen veröffentlicht sowie an Kongressen präsentiert. Sie sind also bekannt. Die abschliessende Beurteilung aller elf Forschungsprojekte durch die Leitungsgruppe sowie die Einbettung der Schweizer Resultate in den internationalen Forschungskontext wird die Leitungsgruppe im Frühjahr 2011 veröffentlichen.

Dazu ein Kommentar von Gigaherz: Dann senden Sie uns doch bitte diese Resultate. Aber bitte in deutscher Sprache. Es ist doch ein Witz, dass Schweizer Forscher ihre Arbeiten mühsam ins Englische übersetzen müssen und wir wiederum noch mühsamer ins Deutsche zurück. In der Schweiz muss sich niemand schämen, die englische Sprache nicht zu beherrschen, wir haben an den 4 Landessprachen bereits mehr als genug.

Die Arbeiten wurden mit Steuergeldern finanziert. Ergo hat der Steuerzahler ein Recht darauf in seiner Muttersprache zu erfahren, was da lief, ohne dass eine industrielastige Führungsgruppe diese zuerst in den internationalen Kontex der Hetze gegen Elektrosmog-Betroffene „einbettet“.

Das Publikationsdatum ist zudem geschickt so gewählt, dass es voraussichtlich mit der Versteigerung neuer Moblifunkkonzessionen der 4. Generation (LTE) in der Schweiz und dem gleichzeitigen Ruf der Industrie nach Lockerung der Grenzwerte zusammenfallen dürfte.

Dazu folgende Richtigstellung: Der Publikationstermin der abschliessenden Beurteilung des Programms durch die Leitungsgruppe ist die Folge des Zeitplanes der Forschung und unterliegt keinerlei wirtschaftlichen oder politischen Einschränkungen.

Dazu ein Kommentar von Gigaherz: Wollen wir wetten, dass das genau so laufen wird?



Von Hans-U. Jakob

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