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Rueckblick auf ein Turbulentes 2019

Gigaherz.ch wurde 2019 von spontanen Ausbrüchen, die wir so nie erwartet hätten, regelrecht überfahren!
2 Demonstrationen mit einigen tausend Teilnehmenden in Bern. 13 landesweite Petitionen und 5 (fünf!) Volksinitiativen wurden gestartet. Wovon bei 2 Initiativen die Unterschriftensammlung bereits angelaufen ist. So etwas hat es in unserem Land noch nie gegeben. 5 Volksinitiativen mit dem selben Ziel. 5Geh! Und unsere Umweltministerin stellt Ihre Ohren auf Durchzug!


Ein Kurzbericht von Hans-U. Jakob, Präsident von Gigaherz.ch
Schwarzenburg 14. Januar 2020

Bereits im Januar
begann ein kalter Krieg der 5G-Promotoren gegen die Bevölkerung mit unlauteren Pressekampagnen, die das ganze Jahr hindurch nie mehr nachlassen sollten.
Da wir uns auf unserer Internetseite sehr wohl zu wehren wussten, holte Mathias Möller von den TA-Medien im Februar wieder einmal den Sektenhammer hervor.
Ebenfalls im Februar begannen die Mobilfunkbetreiber landesweit ohne Baubewilligung bestehende Antennenstandorte auf den neuen Mobilfunkstandard 5G hochzurüsten. Sie taten dies unter dem Vorwand es handle sich bloss um nicht bewilligungspflichte Bagatelländerungen, ohne dass dabei die Strahlung in der Umgebung zunehme. Da jammern die Betreiber den Parlamentariern jahrelang vor, ohne Erhöhung der Grenzwerte um das 3 bis 4-Fache könne 5G unmöglich eingeführt werden. Und jetzt soll alles plötzlich als reine Bagatelle abgehandelt werden. Alles unter tatkräftiger Mithilfe von kantonalen Umweltämtern, die sich von ihren politischen Vorgesetzten zu Komplizen der Mobilfunkbetreiber haben umfunktionieren lassen.

Im März startet Gigaherz den ersten landesweiten Aufruf und zeigt Wege auf, wie die illegal hochgerüsteten Antennen mit juristischen Mitteln wieder stillgelegt werden können.
Die Kantone Wadt, Genf und Jura beschliessen ein Moratorium für 5G-Antennen.
Anfangs April löscht das BAKOM auf seiner Senderkarte ca 400 5G-Bezeichnungen von bestehenden Anlagen.
Am 17. April, 4 Tage vor Ostern setzt der Bundesrat noch rasch eine Kleine Änderung der NISV in Kraft. Journalisten jubeln: «Bundesrat macht den Weg für 5G frei» ohne dabei zu merken, dass diese Änderungen eher ein Hindernis für 5G sind. Denn massgebend ist und bleibt die Spitzenbelastung bei maximalem Datenverkehr und das ist pro 5G gar nicht gut.

Im Mai stellt Gigaherz.ch betroffennen Anwohnern einen Musterbrief zur Verfügung, wie sie die illegal auf 5G aufgerüstete Antennen wieder zurückbauen lassen können. Dies auch in französischer und italienischer Sprache.
Am Abend des 10. Mai findet auf dem Waisenhausplatz in Bern die erste spontane Anti-5G Demo mit ca. 3000Teilnehmenden statt. Angestosssen durch Westschweizer Widerstandsgruppen.
Die Kantonsregierungen und wenig später auch die Gemeindeverwaltungen erhalten vom Departement UVEK einen 7-Seitigen Brief, mit der Aufforderung, dem wunderbaren, neuen 5G jetzt keine Steine mehr in den Weg zu legen, man habe ja punkto Gesundheitsschäden bisher nichts gefunden ausser: Der Beeinflussung der Hirnströme, einer gestörten Durchblutung des Gehirns, einer Beeinträchtigung der Spermienqualität, einer Destabilisierung der Erbinformation sowie Auswirkungen auf die Expression von Genen, den programmierten Zelltod und den oxidativen Zellstress.

Im Juni wird der für diesen Monat in Aussicht gestellte Bericht der Arbeitsgruppe «Mobilfunk und Strahlung» die noch von der abgetretenen Bundesrätin Doris Leuthard zusammengestellt wurde, auf die Zeit nach den Wahlen vom Oktober verschoben. Zu viele Fragen seien noch offen.
Als Notlösung gegen den Antennenwildwuchs versuchen viele Einsprechergruppen in ihren Gemeinden mittels Gemeindeinitiativen das sogenannte Kaskadenmodell einzuführen. Ein Modell welches den Gemeinden echte Mitsprache bei der Plazierung von Mobilfunkantennen bietet.

Im Juli schiessen wir von Gigaherz nochmals scharf gegen die hunderten von Bagatelländerungen auf 5G.
Am Abend des 20.Juli bringt darauf das Schweizer Fernsehen in der Halb-Acht Tagesschau einen Beitrag über das wunderbar schwach strahlende 5G.
Und im August will Sunrise mit 5G das Klima retten. Dabei kommt heraus, dass die Sunrise-Masten schon lange nicht mehr Sunrise gehören, sondern der Spanischen Finanzholding Cellnex. Und dass das Sunrise-Netz nicht etwa von Sunrise sondern von den Chinesen (sprich HUAWEI) betrieben und gewartet wird und dies von einer Steuerzentrale in Bukarest aus. Das ist die Hauptstadt von Rumänien und den dortigen Operateuren sind die Schweizer Grenzwerte absolut Sch…..egal.

Im September
spült der Bundesrat 150Millionen Kilowattstunden die Aare hinunter, indem er nichts wissen will von einer obligatorischen Abschaltung aller WLAN-Router der Schweiz bei Nichtgebrauch. Vor allem nachts.
Am Samstag, 21. September findet auf dem Bundesplatz in Bern von 16.30 bis 18.30Uhr die zweite nationale Kundgebung gegen die Einführung des Mobilfunkstandards 5G statt. Bei schönstem Spätsommerwetter trafen sich 1200 Teilnehmende um gegen eine erhöhte Zwangsbestrahlung mit vielen bekannten und unbekannten Risiken zu protestieren.
Als Gegenmassnahme schicken die kantonale Umweltämter ab sofort ihre Mitarbeiter den Mobilfunkbetreibern zu Hilfe, wenn diese in einer Ortschaft einen Propaganda- oder Informationsanlass durchführen. Meistens noch in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, jedoch selbstverständlich ohne Referenten der Gegnerseite.

Im Oktober entdecken wir bei Swisscom eine neu geschaffene Abteilung für Gemeindebetreuung. Die von so viel Widerstand geschockten Gemeinderäte und Baukommissionsmitglieder, die in den allerwenigsten Fällen eine Ahnung von Funktechnologie, Biologie und Medizin haben, benötigen zur Bewältigung der oft im Wochentakt einfliegenden Baugesuche für Mobilfunksender dringend Hilfe.

November
Still und heimlich haben sie es geschafft, die 6 Innerschweizer Urkantone der Schweiz, ohne dies je öffentlich zu kommunizieren. Auch Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Zug und Luzern lassen keine sogenannten Bagatelländerungen an bestehenden Mobilfunkmasten mehr zu.
Nach der 15.Klage innerhalb von 13 Jahren, dass so etwas wie ein wirksames Sicherheitssystem zur Überwachung der bewilligten Sendeparameter von Mobilfunkantennen nicht existiere, wurden die Bundesrichter jetzt endlich misstrauisch und verlangten vom Bundesamt für Umwelt eine landesweite Überprüfung von 18’500 Antennenstandorten mit ihren 166’500 Einzelantennen.
Die Neuenburger Grossrätinnen und Grossräte haben genug davon, noch länger angelogen und nach Noten getäuscht zu werden. An ihrer Sitzung vom 6. November beschlossen sie, die Regierung anzuweisen, den Unfug mit den angeblichen «Bagatelländerungen» zu stoppen und für jegliche Änderungen an Mobilfunk-Sendemasten ein ordentliches Baugesuch durchzuführen. Kurz zuvor ist bereits im Kanton Freiburg das Selbe passiert.
Fr. 340’000 Entschädigung gibt es jetzt für angeblich nur ideelle Immissionen einer Höchstspannungsleitung. Ein Urteil des Bundes-Verwaltungsgerichts lässt hoffen, dass dieser blödsinnige juristische Begriff von den «ideellen Immissionen» endlich verschwindet.

Dezember:
Der bundesrätlich verordnete Bericht «Mobilfunk und Strahlung» ist endlich da. Es ist entweder eine 120-seitige Lachnummer oder eine Katastrophe. Am einfachsten nennen wir es eine katastrophale Lachnummer. Denn der Bericht widerspricht sich praktisch auf jeder vierten Seite gleich selbst. Er liefert uns nicht nur eine Kiste am Munition sondern gleich ein ganzes Munitionslager.
Am 29.November verschickten Swisscom und ASUT einen gemeinsamen, sogenannten Gemeindebrief Nr. 3/2019 an sämtliche Gemeinde-Exekutiven (Gemeinderäte und Baukommissionen) der Schweiz, voll mit zweifelhaften bis unwahren Behauptungen zum Bericht der bundesrätlichen Arbeitsgruppe «Mobilfunk und Strahlung». Darin werden die Gemeinden unverblümt aufgefordert, auf Grund diese Berichtes, welcher alles andere als Entwarnung bringt, dem Ausbau der 5G-Netze jetzt keine Steine mehr in den Weg zu legen.
Was Swisscom kann, können wir auch, nämlich dumme Briefe verschicken. Alle 2500 Schweizer Gemeinden erhalten im Dezember ebenfalls dicke Post von uns.
Zur Zeit greift Swisscom für die Verbreitung ihrer Falschinformationen zu 5G mittels PR-Beiträgen recht tief in die Kasse. Kostet doch ein ganzseitiges Inserat, wie im Beobachter als Publireportage erschienen, die stolze Summe von Fr. 21’000.-
Auf der Gigaherz-Webseite sind jeweils die Gegeninformationen zu lesen.
Ab 1. Januar 2020 verbietet der Bundesrat den Schweizer Bauern und Gärtnern Pflanzenschutzmittel zu verwenden, welche den Wirkstoff Chlorothalonil enthalten, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass dieses krebserregend ist. Wollte man Mobilfunkstrahlung den gleichen Kriterien unterstellen, müssten in der Schweiz am 1.1.2020 die Mobilfunknetze abgeschaltet worden sein.
Noch nie in der Geschichte des Mobilfunks in der Schweiz wurden zwischen dem 20. Und 23. Dezember von den Justizbehörden so viele Abschmetterungen von Einsprachen und Beschwerden gegen Mobilfunksender verschickt wie dieses Jahr. Noch nie enthielten bisher diese Dokumente so viel technischen Blödsinn und so viel Verachtung gegenüber den Einsprechenden wie bisher. Was ist das für eine Lumpenjustiz, die sich einen Spass daraus macht, den tausenden von kritischen Bürgerinnen und Bürgern ausgerechnet zum Fest der Nächstenliebe ihre tiefste Verachtung und Geringschätzung auszudrücken?

Die Fachstelle nichtionisierende Strahlung von Gigaherz
hat 2019 an ca 100 Einsprachen und Beschwerden gegen den Bau von Mobilfunkantennen mitgewirkt und ebenso viele Beratungen an Einsprechergruppen per e-mail geboten. Es wurden rund 1000 Telefonauskünfte und nochmals rund 1000 e-mail Auskünfte erteilt.
Es wurden 7 Fachvorträge anlässlich Info-Veranstaltungen gehalten. 5 davon abendfüllend, 2 davon als Podiumsdiskussion zusammen mit Mobilfunkbetreibern. Ganz schön stressig.

Von Hans-U. Jakob

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