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Schallende Ohrfeige für das Gemeindeparlament Muri-Gümligen BE

Schallende Ohrfeige für das Gemeineparlament Muri-Gümligen (BE)

Die Volksinitiative für ein Bauverbot von weiteren Mobilfunkantennen auf gemeindeeigenen Häusern und Grundstücken, sowie die Volksinitiative für ein Aufrüstungsverbot (auf UMTS) von bestehenden Antennen auf gemeindeeigenen Häusern und Grundstücken wurde an der heutigen Urnenabstimmung mit einer komfortablen Mehrheit angenommen.

Hans-U. Jakob, 8.2.04 (22.00)

Die 1200 Unterschriften für diese Initiativen waren relativ rasch beeinander. Was sich nachher abspielte war wesentlich trüber. Mit hämischen und teils beleidigenden Kommentaren gegenüber den Initianten und vor allem gegen elektrosensible Mitmenschen, lehnte das Parlament (grosser Gemeinderat) die Initiative letzten Herbst vehemment mit einer 95%- Mehrheit ab. Doch zu entscheiden hatten heute letztendlich die Stimmbürger/Innen.
Und diese liessen sich von der in solchen Fällen losgelassenen üblen millionenschweren Propagandawalze der Mobilfunkbetreiber nicht blenden.

Trotz Herunterbetens aller bekannten Mobilfunker-Litaneien durch verschiedene Lokalpolitiker, Kantons- und Bundesbeamte, angefangen bei den besten Grenzwerten der Welt bis hin zu absolut nicht beweisbaren Gesundheitsschäden, und trotz eines völlig einseitig geführten Pro-Mobilfunk Orientierungsabends durch die Ortsparteien, nahmen heute die Stimmbürger/Innen die beiden Initiativen mit folgendem Stimmenverhältnis an:
2976 JA gegen 2271 NEIN.
Das heisst mit einer komfortablen Mehrheit von 700 Stimmen.

Die Stimmbeteiligung erreichte ebenfalls die seltene Höhe von 58%. Von einem Zufallsmehr kann also nicht gesprochen werden.

Besonders unangenehm aufgefallen war im Vorfeld der Abstimmung der örtliche SVP-Präsident Loosli, welcher glaubte, sich in persönlichen Briefen an elektrosensible Personen lustig machen zu müssen.
Interessant ist auch, dass sich bisher das Lokalfernsehen Tele-Bärn mit keiner Silbe zu diesem Abstimmungsergebnis geäussert hat. Alleebäume waren für die Berichterstattung offenbar wichtiger, denn bei diesen gab es keine Reklameaufträge zu verlieren.
Wir sind gespannt, ob morgen Montag auch die Lokalradios und die Lokalpresse, diese freiwillige Zensur mitmachen.

Das Gigaherz-Team gratuliert den Initianten zu Ihrem durchschlagenden Erfolg und ist stolz darauf, mit seinen Vorträgen, Messreihen und Publikationen ein wenig dazu beigetragen zu haben.

Von Hans-U. Jakob

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