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Smartmeters

Ueber diese neue Stromzählergeneration hört man die unterschiedlichsten Ansichten. Von hochgiftig bis unbedenklich. Die ganze Palette.

von Hans-U. Jakob

Schwarzenburg, 16.8.2013

Neuerdings machen auch die Bernischen Kraftwerke AG.- unter dem Vorwand des Stromsparens kräftig Reklame für das Smartmetring.

Dazu muss der Abonnennt jedoch zuerst kräftig investieren, denn das sogenannte Starterkit kostet ihn gleich mal 150Franken und das zugehörige Abonnement weitere 6 Franken im Monat oder Fr.72.- pro Jahr. Wenn wir das Starterkit auf 5 Jahre abschreiben, bedeutet das Kosten von Fr.105 pro Jahr.

Ob jedoch mit diesem Smartmetering jemals 105Franken pro Jahr an reinen Stromkosten eingespart werden können, ist doch sehr fraglich.

Was nützt es dem Stromkonsumenten, wenn er dank Smartmetering an seinem PC ablesen kann, welche durchschnittliche Leistung in Kilowatt (nicht verwechseln mit Arbeit in Kilowattstunden) er oder sie in den letzten 15Minuten gerade eingeschaltet hatten.

Die Arbeiten im Haushalt können damit kaum effizienter gestaltet werden. Kochen, Staubsaugen, Heizen, Kühlen im Kühlschrank, Föhnen usw. lassen sich nicht verschieben. Klar dass die Waschmaschine und der Geschirrspüler nicht zu Hochtarifzeiten laufen müssen, das kann jedoch die kluge Hausfrau oder der kluge Hausmann auch ohne Smartmetering wählen.


Zaehler.JPGWie funktioniert Smartmetering bei den BKW?


Der Stromkonsument muss an seinem Stromzähler einen kleinen Miniatursender ankleben, welcher die Infrarot Impulse, welche dieser abgibt, in elektronisch verarbeitbare digitale Signale wandelt und diese Signale über Funk an den wohnungsinternen WLAN-Router sendet. Falls ein solcher überhaupt installiert ist.

Die Details:

Es muss ein elektronischer Stromzähler oder zumindest ein solcher mit einer Infrarot-Schnittstelle vorhanden sein. Wie in Bild links. Da beginnen bereits die ersten Schwierigkeiten:

Denn viele Abonennenten wissen gar nicht, wo sich ihr Stromzähler befindet. Haben sie diesen gefunden, kann es neue Überraschungen geben.  

Etliche Abonnenten haben noch gar keinen elektronischen Stromzähler, sondern immer noch einen alten im schwarzen Blechgehäuse. Oder sie finden die Infrarot-Schnittstelle am Zähler nicht, wo sie den Miniatursender aufkleben müssen.

Ist dieser Schritt gelungen, kommt hinzu, dass in der Wohnung des Abonennten ein WLAN-Router vorhanden sein muss, welcher nie ausgeschaltet werden darf.

Der WLAN-Router ist ein kleines Kästchen, welches an der Telefon- oder Fernsehsteckdose eingesteckt ist, und von dort aus über Funk das Telefon, das I-Phone, und den Fernsehapparat versorgt und den Computer ans Internet anhängt.

An besagtem WLAN-Router muss nun der von den BKW mitgelieferte Empfänger (Gateway) angesteckt werden, welcher die Signale, des kleinen Senders, welcher am Zahler aufgeklebt wurde, empfängt, in WLAN-Signale wandelt und ins Internet einspeist. Via Internet gelangen die Daten dann ins Rechenzentrum der BKW.

Die Signale müssen gewandelt werden weil die Funksignale, vom Sender am Stromzähler herkommend, im sogenannten  Zig-Bee Modus sind. Das ZigBee ist sehr Leistungsschwach, sendet auf einer Frequenz von 2.4 Gigahertz und eignet sich nur hausintern, falls nicht zu viel Betondecken oder Mauern zwischen Sender und Empfänger liegen. Die BKW geben die Sendeleistung des am Stromzähler aufzuklebenden ZigBee-Senders mit 20Milliwatt ERP an. Das ist rund 100mal weniger als ein sendendes Handy.  Trotzdem kommen wir dabei in einer Entfernung von 12.5m (10Wellenlängen) noch auf eine E-Feldstärke von 0.08V/m. (Volt pro Meter) Das wären dann in 6m Entfernung bereits 0.16V/m und in 3m sogar 0.32V/m.

Falls eine Betondecke dazwischen liegt, was dem Normalfall entsprechen dürfte, ergeben sich in 3m Entfernung = 0.06V/m.

Obige Zahlen beruhen auf Berechnungen und müssen noch messtechnisch verifiziert werden. Laut BKW wird lediglich im 15Minuten Takt und nur in einem kurzen Puls vom Zähler zum WLAN-Router gesendet. Die benutzte ZigBee Frequenz von 2.4GHz liegt jedoch in einem biologisch wirksamen Frequenzfenster welches zelluläre und subzelluläre Effekte (in der DNA) hervorrufen kann.

Kritisch werden könnte es. wenn in einem Miethaus von mehreren Zählern aus gleichzeitig gesendet wird und sich dadurch die Sendeleistungen addieren.

Angeblicher Nutzen für den Abonnenten.

Der Abonnent kann für Fr.6-/Monat im Internet jederzeit seine bezogene Gesamtleistungen in kW, immer schön über jeweils 15Minuten gemittelt, abrufen. Dazu sollen automatisch generierte, monatliche Statistiken einsehbar sein. Wobei jedoch nicht nach einzelnen Verbrauchern (Apparaten) unterschieden werden kann.

Für den Computerfreak vielleicht ein interessantes Spielchen. Für den ernsthaften Stromsparer unbrauchbar, da nicht ersichtlich welche Stromverbraucher wann eingeschaltet waren.

Raten kann man auch ohne Smartmeter.

Ernsthafter Nachteil: Ohne installierter, ständig eingeschalteter WLAN-Router läuft gar nichts. Was das bedeutet, erfahren Sie unter /elektrosmog-hausgemacht/

Der hier beschriebene Modus betrifft das Versorgungsgebiet der Bernischen Kraftwerke. Wie andere Stromanbieter funktionieren, ist uns noch nicht bekannt.

Von Hans-U. Jakob

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