Sommerlacher 2018 Nr.1
Weil Schachtdeckel-Antennen in Kinderwagen, wenn diese darüber parkiert werden, E-Feldstärken bis 30V/m erzeugen können, das ist 5 mal höher als der sogenannte Vorsorge-Grenzwert, intervenierte Gigaherz.ch bereits im Mai 2016 beim Gemeinderat der Stadt Bern gegen die generelle Erteilung von Baubewilligungen für Schachtdeckelantennen auf dem Gebiet der Stadt Bern.
https://www.gigaherz.ch/wenn-es-aus-100-loechern-funkt/
von Hans-U. Jakob
Schwarzenburg 13.8.2018
Der Gemeinderat der Stadt Bern hatte offensichtlich Wichtigeres zu tun, nämlich Wahlkampf betreiben. Es war also nicht klar, wer von den 5 das Problem erben würde. Gigaherz.ch wollte es aber wissen.
Mit Brief vom 2.März 2017 teilt uns der neu gewählte Gemeinderat dann mit, dass Senkloch-Antennen nicht gleichmässig auf den menschlichen Körper einwirken würden und deshalb weder die Immissions-Grenzwerte, noch die Anlage-Grenzwerte der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung zur Anwendung gelangten.
Vielmehr sei auf die SAR-Wert Empfehlungen der ICNIRP für Teilkörper-Bestrahlung abzustellen, und diese seien nach Angaben des Bundesamtes für Umwelt eingehalten.
So «gescheit» sind nicht einmal Berner Gemeinderäte, die haben das einfach beim Bundesamt für Umwelt, und diese wiederum, bei der Swisscom abgeschrieben.
Ganz so wohl war es dem Gemeinderat dann doch nicht. In seiner Antwort an Gigaherz.ch schreibt er (Zitat):
Es ist dem Gemeinderat bewusst, dass Teile der Bevölkerung auf die Strahlungs-Thematik sensibilisiert sind. Aus diesem Grund hat er beschlossen, die im öffentlichen Raum unter Boden (in Schächten) gelegenen Standorte von Kleinstantennen auf geeignete Weise zu markieren und die zuständigen Stellen beauftragt, ihm dazu Vorschläge zu unterbreiten. Anschliessend wird er die Umsetzung auslösen. Ende Zitat.
Bild oben: Wie der Gemeinderat, resp. die Swisscom, heute im August 2018, die Auslösung umgesetzt hat, kann diesen Bildern entnommen werden. Um das «Do not stand» zu erkennen benötigen Sie wahrscheinlich dazu noch eine Lupe. Und falls Sie überhaupt der englischen Sprache mächtig sind,
wird Ihnen auch nicht gesagt, warum Mann oder Frau hier nicht stehen soll, und ob ev. liegen der Babys im Kinderwagen erlaubt ist, auch nicht. Item es darf, wenn es nicht zum Weinen wäre, ob dieser minimalsten der Minimalumsetzungen herzhaft gelacht werden.
Die Grösse der Warnung steht ungefähr entgegengesetzt proportional der Geschwindigkeit im Quadrat, mit welcher diese umgesetzt wurde.
Allfällige Proteste sind nicht an Gigaherz.ch zu richten, sondern an den Gemeinderat der Stadt Bern.
Bild oben: Von links nach rechts: Reto Nause, Alec von Graffenried, Ursula Wyss, Franziska Teuscher, Michael Aebersold.
Verantwortlich für die Umsetzung: Frau Ursula Wyss Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün (TVS)
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