UMTS: Weiterhin Kaffeesatzlesen statt Messen
Auch nach fast 4 Jahren intensiver Bastlerei ist es dem Bundesamt für Metrologie und Akkreditierung (METAS) immer noch nicht gelungen, ein einigermassen brauchbares Messverfahren für die Messung von UMTS-Strahlung zu etablieren.
Achtung: Das Bundesamt heisst nicht etwa für Meteorologie sondern Metrologie. Was indessen nicht heisst, dass ein Metrologe etwa mit dem Doppelmeter arbeitet. Denn früher, hiess es schlicht und einfach Amt für Mass und Gewicht und da verstand man dort gar keinen Spass. Wer Gewichtsteine abfeilte, landete im Gefängnis.
Heute, mit dem modernen Namen, scheint man es jetzt hier nicht mehr besonders genau zu nehmen. Besonders dann nicht, wenn es um die Messung von UMTS-Strahlung geht. Da gleicht das von METAS empfohlene Verfahren eher einem Kaffeesatzlesen. Siehe Bild.
Ob wohl das Männchen mit dem Heiligenschein (unter der Lupe gut sichtbar zum Vorschein gekommen) das Bundesgericht dazu veranlasst hat, sich dahin gehend zu äussern, es sehe keine Veranlassung den Ausführungen der Bundesämtern nicht zu glauben?
Ja, ja Sie lesen richtig, es heisst zu glauben.
Eine Expertise durch neutrale Fachleute wäre hier aber besser als der blosse Glaube an die Unfehlbarkeit der voreingenommenen METAS-Kardinäle.
Denn selbst Meteorologen liefern genauere Prognosen als die Metrologen von METAS
Schlussbild vom letzten METAS-Bericht, Nr.2006-218-598, Seite 22.
Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass bei 19 Messresultaten am selben Objekt von 11 verschiedenen Firmen, jedoch unter identischen Strahlungsbedingungen ein niedrigstes Resultat von 4V/m (Volt pro Meter) und ein höchstes von 6.8V/m ermittelt wurde.
Das beinhaltet eine Differenz von Faktor 1.7. Das heisst, dass auch bei amtlichen Abnahmemessungen eine festgestellte Strahlungsintensität von 5V/m ebensogut 8.5V/m betragen kann und damit eine massive Grenzwertüberschreitung bedeutet.
Der gesamte Rechtfertigungsversuch von METAS kann unter
http://www.metas.ch/2006-218-598
heruntergeladen werden. 23 Seiten im pdf-Format. Laien dürfen sich das schenken.
Bleibt die Frage offen, wieso sogenannt akkreditierte Messfirmen, die wirtschaftlich vollständig von den Mobilfunkbetreibern abhängig sind (und diesen teilweise sogar gehören), auf Kosten der Steuerzahler ihre 11 Messgeräte kalibrieren (eichen) lassen konnten, während mobilfunkkritisch eingestellte Fachleute, dafür in speziellen Eichlabors rund 1000 Franken pro Gerät hinblättern müssen?
Lesen sie demnächst auf dieser Seite, was sogenannt akkreditierte Messfirmen sonst noch so alles für die Mobilfunker tun. „Neutralität“ scheint hier keinerlei Grenzen zu kennen. Das geht von Standorthandel bis zur Vermietung von fahrbaren Mobilfunkstationen und von der Projektierung von Mobilfunksendern bis zur Lieferung von pfannenfertigen Einsprache-Abschmetterungstexten für mobilfunkangefressene Gemeinden und Kantone.
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