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Volksblatt legt ein vaterländisches Ei

Die Liechtensteinischen Landeszeitungen Volksblatt und Vaterland überbieten sich zur Zeit mit Falschinformationen zur kommenden Volksabstimmung darüber, ob die Grenzwertsenkung auf 0.6V/m wieder rückgängig gemacht werden soll.


Hans-U. Jakob, 26.9.09


 


Presse_LIE.jpgDie Schauermär von den 140 bis 180 zusätzlichen Antennen
, die in dem sehr schmalen nur 25km langen Land nötig wären um bei einem Strahlungsgrenzwert von 0.6V/m den Mobilfunk in Liechtenstein aufrechtzuerhalten, hat offenbar die Gehirne in den verstrahlten Journalisten- und Verlegerköpfen schon soweit verbrannt, dass Gegengutachten, die es zu Hauf gibt, gar nicht mehr wahrgenommen werden können.

 

Volksblatt legt ein vaterländisches Ei.

Jetzt legt sich dasVolksblatt in seiner Ausgabe vom 24. September gleich selbst ein vaterländisches Ei, indem es den Chef derjenigen Schweizer Weisswäscherei zitiert, die als Hoflieferant des Bundesrates und der Schweizer Bundesämter jährliche gut honorierte Unbedenklichkeitsberichte zu Handen der Schweizer Justiz liefern darf.  

Die mittlere Strahlenbelastung bei seinen Studienteilnehmern in Liechtenstein sei 0.22V/m gewesen, sagt da Studienleiter Prof. Dr. Martin Röösli.  Nehmen wir ihn doch beim Wort!  Auch wenn seine Zahlen mit höchst fragwürdigen Messgeräten erhoben worden sind. Sehen Sie dazu unseren Bericht von den Peut-êterlis und Ninüterlis unter /das-dosimeter-ein-peut-eterli-oder-ninueterli-/ an. Schliesslich betont das Schweizerische Bundesgericht in praktisch jedem Mobilfunkurteil es sehe keinen Grund an den Ausführungen der Bundesämter nur im Geringsten zu zweifel.

 

Also nehmen auch wir diesmal die 0.22V/m als bare Münze

Das heisst nun nichts anderes, als dass heute, gemäss Rööslis schönem Messergebnis, vom Anwohner zur Sendeantenne rückwärts gerechnet, Johann und Ottilia Liechtensteiner im Schnitt 700m von einer ganz normalen Basisstation entfernt wohnen würden und dass diese Strahlenbelastung bereits rund 3 mal tiefer als die geforderten 0.6V/m sind.  JA, worüber regen sich denn da die Liechtensteins Strahle(n)männer eigentlich noch so auf?

Die Zahl der insgesamt benötigten Antennen für Liechtenstein, in welchen übrigens UMTS mit eingerechnet ist, würde also gemäss Weisswäscher Rööslis Angaben nur gerade 18 Stück betragen und nicht zusätzliche 140!!  Denn die Dinger strahlen auf beide Seiten, also je 1400m pro Antenne.  JA, wer lügt denn jetzt ?



Für Zweifler und Besserwisser hier noch Daten der durchschnittlichen Basisstation die zu obiger Berechnung herangezogen wurde:

3 Sektorantennen GSM 900MHz à 600Watt ERP

3 Sektorantennen GSM 1800MHz  à 900Watt ERP

3 Sektorantennen UMTS 2100 MHZ à 1200Watt ERP

Abweichung zur Hauptstrahlrichtung 3dB oder Faktor 2

Gebäudedämpfung 5dB oder Faktor 3.61

Liechtensteins Bevölkerung darf diese Daten jedoch nicht kennen

Hier werden, um die Bevölkerung unwissend zu halten, die Datenblätter von Basisstationen (Mobilfunkantennen) wie Staatsgeheimnisse verwahrt und gehütet.  In der Schweiz dagegen, liegen diese auf den Gemeinekanzleien öffentlich auf und dürfen von jerdermann/frau kopiert und mitgenommen werden, um kritischen Fachleuten zur Begutachtung zu unterbreiten.

Die Rechnung gehe trotzdem nicht auf meinen jetzt viele Unwissende und Besserwisser, denn die Strahlung nehme im Quadrat zur Distanz ab und in der Nähe der Antenne würden weit höhere Feldstärken vorherrschen.

Auch das ist falsch. Wird in V/m (Volt pro Meter) gerechnet ist die Abnahme proportional, das heisst 1/r und nicht 1/r2 wie wenn wir mit Watt pro m2 rechnen würden.

Für unsere obige Durchschnittsantene bedeutet dies ab Rööslis 0.22V/m nach rückwärts gerechnet:

In 700m Distanz 0.22V/m

In 350m Distanz 0.44V/m

In 175m Distanz 0.88V/m

Zu diesen 0.88V/m wird es aber nicht kommen, da wir ab ca 250m nicht mehr in sondern unter der Strahlenkeule liegen.

Siehe Bild unten.

 



Strahlenkeule.jpgStrahlung hausgemacht?.


Die Hauptsache der Strahlung, nämlich so 1.1 bis 1.4V/m sei hausgemacht, meint Röösli weiter. Verursacht durch Schnurlostelefone und Handys.  Was er verschweigt ist, dass es neuerdings Schnurlostelefone mit Oekomode gibt, die nur noch dann strahlen, wenn damit telefoniert wird und nicht mehr dauernd wie früher.  Und dass Handys zu Hause, wenn diese still liegen, nur ca. alle 30 Minuten einen kurzen Impuls im Millisekundenbereich abgeben.

Und es wird doch überhaupt niemand der dies immer noch nicht verträgt, dazu gezwungen, sich zu Hause Schnurlostelefone und Handys zu halten. Der dauerstrahlende Sender auf dem Nachbardach muss jedoch geduldet werden!


FAZIT: Bei intelligenter Placierung und Konfigurierung von Mobilfunksendern werden in Liechtenstein nicht mehr, sondern weniger Standorte benötigt.



Mehr über Liechtenstein unter /bevoelkerung-darf-erstmals-ueber-grenzwerte-bestimmen/

Von Hans-U. Jakob

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