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WLAN im Klassenzimmer von Erstklässlern?

Ein Kurzbericht zum Stand des Wissens über WLAN-Netzwerke

von Hans-U. Jakob
Schwarzenburg, 20.9.2014

Nachstehend eines der verzweifelt tönenden E-mails welche wöchentlich auf der Fachstelle Nichtionisierende Strahlung von Gigaherz.ch landen:-

Ich bin zurzeit mit den Schulbehörden im Clinch, da ich nicht akzeptieren will, dass in unserem Primarschulhaus den Kindern ganztags ein eingeschaltetes WLAN Netzwerk zugemutet wird, der Router befindet sich im Klassenzimmer (1.Klasse) meiner Tochter bei der Wandtafel.
Wie nicht anders zu erwarten, verteidigt sich die Schulbehörde damit, dass sie die geltenden Grenzwerte einhalte und im Lehrplan 21 werde vom Bund festgesetzt, dass die Schulen mit WLAN ausgestattet werden sollen. Muss man als Eltern wirklich zusehen, wie die Kinder jeden Tag viele Stunden diesen Risiken ausgesetzt sind, haben wir gar kein Mitspracherecht?

Um den Eltern, die verstrahlte Klassenzimmer nicht akzeptieren wollen, eine Argumentationshilfe zu bieten veröffentlicht Gigaherz den nachfolgenden Text:

Rein aus Gründen der Kosteneinsparung werden in Schulen für den Computer-Unterricht, sei es mit PC’s oder Tablets, immer mehr Drahtlose Netzwerke sogenannte WIRELESS LOCAL NETWORKS (WLAN) installiert.
Vom Gesundheitsschutz für Kinder und Lehrpersonen her gesehen, ein denkbar schlechter Entscheid.
Gerade in den Schulen, wo jedes Kind an einem fixen Platz arbeitet, ist niemand auf kabellose Mobilität angewiesen. Weder die Kinder noch die Lehrpersonen.
Die Kosteneinsparungen bei der Anschaffung und Installation sind jedoch so gewaltig, dass sich die Verantwortlichen davon leider meistens blenden lassen.

WLAN-RouterBild links: WLAN-Router etwa auch Access-Point genannt, sendet mit sehr geringer Sendeleistung von typisch 0.2Watt, das ist noch weniger als ein Handy. Die Probleme liegen jedoch ganz wo anders:

Erstens in der  Distanz zum Menschen.
Die Router sind in Schulzimmern meistens direkt über den Köpfen der Kinder angebracht, wo sie infolge der kurzen Distanz Feldstärken erzeugen, wie diese sonst nur aus einem Mobilfunksender auf dem Nachbardach stammen. Das heisst in der Grössenordnung von 2-3V/m (Volt pro Meter) Und wenn sich die Distanz jeweils verdoppelt, nimmt die Feldstärke nur um die Hälfte ab. So im Muster 3V/m-1.5V/m-0.75V/m-0.38V/m-0.19V/m usw. für die Distanz von 1-2-4-8-16m usw.

Zweitens in der gepulsten Strahlung.
Die Trägerfrequenz liegt wohl im Bereich von 2.4Gigahertz oder höher, ist jedoch mit 10Hertz gepulst. Das heisst, es werden pro Sekunde 10 scharfe Nadelpulse oder Nadelstiche auf das Nervensystem des Menschen übertragen. Die 10Hertz-Pulsung eines 2.4Gigahertz-Trägers gilt unter Neuro-Biologen als die aggressivste Strahlungsart schlechthin.

Drittens im Dauerbetrieb.

Niemandem wird es in den Sinn kommen, den Router bei Nichtgebrauch auszuschalten. In vielen Betriebsanleitungen wird sogar davor abgeraten. Wohl mit dem Hintergedanken, dass der Access-Point auch andern Teilnehmern, zum Beispiel im Nachbarhaus oder auf der Strasse draussen, zur Verfügung steht.

Aus der Geschichte des WLANS

Das abgemeldete Swisscom-Patent
Am 24.9.2004liess eine Firma Swisscom AG, Ostermundigenstrasse 93, 3000 Bern 29, unter der Nummer PCT/CH20037000138 eine Erfindung zwecks „REDUCTION OF ELECTROSMOC IN WIRELESS LOCAL NETWORKS“ (WLAN) international registrieren.
In der Begründung hiess es, der Einfluss des Elektrosmogs, auf die menschliche Gesundheit sei ein bekanntes Problem. Namentlich erwähnt wurden Mobilfunksender, Handys und Schnurlostelefone.
Das Patent kam indessen nie zur Anwendung, und wurde unterdessen sogar abgemeldet, da die zuständige wissenschaftliche Mitarbeiterin des Schweizerischen Bundesamtes für Gesundheit (BAG) noch gerade rechtzeitig verlauten liess, das mit den Gesundheitsschäden sei alles nur Einbildung. Die Dame hatte ihre Dissertation allerdings in EX-Jugoslawien und nicht in Humanmedizin oder Biologie verfasst, sondern in Teilchenphysik, und sich darin mit dem Zusammenprall stark schräg parallel laufender atomarer Teilchen (Hadruns) befasst, und war vorgängig ihrer Anstellung beim BAG im CERN in Genf mit der Erforschung des Urknalls beschäftigt. Was diese Ausbildung mit Gesundheitsschäden durch elektromagnetische Strahlung im niedrigdosis-Bereich zu tun haben soll, konnte bislang beim BAG niemand plausibel erklären.

*Die Umweltärztinnen Dr. Christine Aschermann und Dr. Barbara Dohmen schreiben am 21.7.2012
Durch die Vielzahl der Nutzer (z.B. 20 Schüler in einem Klassenraum) wird die Belastung noch einmal gesteigert. WLAN scheint als besonders belastend empfunden zu werden. So berichten nicht nur Elektrohypersensible, sondern auch Gesunde über Unwohlsein unter WLAN-Einfluss. Es wird über zahlreiche Störungen und Beschwerden berichtet, vorwiegend über Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Übelkeit und Schwindel, Müdigkeit. Auch spontanes Muskelzucken, Schwächezustände sowie weitere, im Freiburger Appell genannte Symptome können auftreten.

*Die Kompetenzintiative
Die Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e. V. ist eine internationale, interdisziplinäre und überparteiliche Vereinigung insbesondere von Wissenschaftlern und Ärzten. Sie engagiert sich für eine zeitgemäße Gesundheits- und Umweltpolitik vor allem auf dem Gebiet des Mobil- und Kommunikationsfunks.
Vorstandsmitglieder sind: Prof. Dr. phil. Karl Richter, Prof. Dr. rer. nat. Klaus Buchner, Dr. rer. nat. Ulrich Warnke; Dr. med. Karl Braun-von Gladiss, Dr. med. Markus Kern.

*Ihr Bericht vom 29.1.2013 lautet
in der Zusammenfassung:Handys, SmartPhones und Tablets fördern Stress und Burn-Out, nicht nur durch die Datenflut, den Zwang zur ständigen Erreichbarkeit, neuen Leistungsanforderungen durch den Datenstrom, sondern auch durch die Strahlenbelastung. Darauf weist die Wissenschaftlervereinigung Kompetenzinitiative e.V. in einem Forschungsbericht (Titel: Steigende „Burn-out“- Inzidenz durch technisch erzeugte magnetische und elektromagnetische Felder des Mobil – und Kommunikationsfunks) hin. Die Forschungslage sei eindeutig. Mehr als 40 Forschungen würden inzwischen nachweisen, dass die Mobilfunk-Frequenzen von WLAN, TabletPCs, Handys und SmartPhones zu oxidativem Zellstress führen. Bereits im Dezember 2012 wurde im Schwerpunktthema Burn-Out der Zeitschrift Umwelt-Medizin-Gesellschaft des Deutschen Berufsverbandes der Umweltmediziner (DBU) auf den Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und Zellschädigungen, die zu einem Energiedefizit führen, hingewiesen.
Der Vorsitzende der Kompetenzinitiative e.V., Professor Karl Richter, Saarbrücken, fordert angesichts der eindeutigen Ergebnisse dieses Forschungsüberblicks die Verantwortlichen in der Politik, besonders aber im Erziehungswesen, auf, vor diesen Erkenntnissen nicht mehr aus Rücksicht vor der Industrie die Augen zu verschließen.

*In einer Gemeinschaftsarbeit aus den Instituten für Neurochirurgie, Neuropädiatrie, Kinderheilkunde und Neuroradiologie der Universitätsklinik Düsseldorf, die am 3.12.2010 veröffentlicht wurde, wird berichtet, dass pro Jahr 200 Schlaganfälle bei Kindern und Jugendlichen allein in einer Stadt wie Hamburg auftreten.

*Schlaganfälle, die bislang als typische Alterserscheinung galten,
treten seit einigen Jahren zunehmend sogar bei Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf. Dabei äußert sich der Schlaganfall bei Neugeborenen und kleinen Kindern nur selten durch Lähmungen, sondern häufiger durch Krampfanfälle.

Die mit *bezeichneten Berichte sind Originalzitate

Eltern, die auf dem Rechtsweg gegen Schulbehörden vorgehen wollen, erhalten bei Gigaherz.ch die erforderliche technische und juristische Unterstützung

Von Hans-U. Jakob

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